Keine Baustellenstopps durch Corona – Bauwirtschaft unbesorgt

Keine Baustellenstopps durch Corona - Bauwirtschaft unbesorgt
Foto: Roland Riethmüller

Die Bauwirtschaft blickt entspannt in die Zukunft. So wäre auch ein drohender Lockdown kein Grund zur Beunruhigung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zu den Bedrohungen der Bauwirtschaft durch die Coronakrise. Im Wesentlichen liegt das an der Systemrelevanz wie auch der hohen Nachfrage im Wohnungsbau. Trotzdem stellt der Fachkräftemangel in Verbindung mit dem Baumaterialengpass und dadurch steigenden Preisen ein hohes Problem dar.

Die Coronasituation hat sich über die warme Jahreszeit spürbar entspannt. Die steigende Impfquote und die sommerlichen Temperaturen haben dabei fast schon zu einer Normalisierung geführt. Trotzdem ist die Pandemie noch lange nicht vollständig überstanden. Mit Beginn der nasskalten Jahreszeit steigt jetzt auch wieder das Erkältungsrisiko und damit die Verbreitung der aggressiven Delta-Variante. Dies könnte nach Meinung vieler Experten leicht zu einer erneuten Verschärfung der Coronaregeln führen. Doch wird auch ein erneuter Lockdown befürchtet? Diese Frage hat das Düsseldorfer Marktforschungsunternehmen BauInfoConsult an 600 Architekten, Bauunternehmer, Dachdecker und Zimmerer, Maler und Trockenbauer sowie SHK-Installateure gerichtet. In einer telefonischen Umfrage wurden die Verarbeiter dabei zu den wichtigsten organisatorischen Herausforderungen durch die Coronaeinschränkungen befragt. 

Systemrelevanz verhindert Baustellenstopps

Es zeigt sich, dass die Bauwirtschaft selbst einem drohenden Lockdown sehr entspannt begegnet. Denn nicht einmal die harten Coronaregeln während der beiden Lockdowns im Frühjahr 2020 und von Spätherbst 2020 bis Frühjahr 2021 hatten einen wesentlichen Einfluss auf die Bauwirtschaft. Zwar wurde oft über die strengen Hygieneregeln, erhöhten Dokumentationspflichten und neuen Vorschriften gemeckert, doch verspürten 39 Prozent der Befragten überhaupt keinen Einfluss. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Bauausführenden schon sehr früh als systemrelevant eingestuft wurden und demnach nicht dem Lockdown unterlagen. Doch auch die hohe Nachfrage im Wohnungsbau und die zunehmende Bautätigkeit und Sanierungsnachfrage im privaten Bereich geben Zuversicht.

Hohe Baumaterialpreise und Fachkräftemangel bedrohen die Bauwirtschaft

Wenn in den Betrieben überhaupt Probleme bestanden, dann waren diese nur mittelbar auf die Coronakrise zurückzuführen. So nannten 26 Prozent der Befragten die Lieferverzögerungen beim Baumaterial als ernste Herausforderung im Bauprozess. Durch die weltweit rasch wieder anziehende Nachfrage nach dem Abklingen der dritten Coronawelle konnten die Produzenten die zuvor zurückgefahrene Produktionskapazitäten nicht schnell genug wieder hochfahren. Die Folge ist ein teilweise existenzbedrohender Materialengpass mit drastischen Preiserhöhungen. Doch es gibt noch weitere Probleme für die Bauwirtschaft: 16 Prozent bemängelten Verzögerungen im Bauablauf, beispielsweise durch verspätete Vorleistungen des Subunternehmers und 12 Prozent plagte der Fachkräftemangel. Lediglich die Herausforderung des konsequenten Einhaltens der Abstands- und Hygieneregeln belasteten als unmittelbar durch Corona bedingte Herausforderungen 12 Prozent der Befragten.

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