Immer wieder heißt es, dass Unternehmen sich über den anhaltenden Fachkräftemangel beklagen und durch den demografischen Wandel ihre Unternehmensnachfolgen in Gefahr sehen. Dass ein Fachkräftemangel nicht von der Hand zu weisen ist, steht außer Frage. Dennoch beschäftigt sich die aktuelle Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Universität Göttingen genau aus diesem Grund einmal eingehend mit dem viel diskutierten Thema.
Die Frage, welche Auswirkungen der demografische Wandel auf den Generationenwechsel im Mittelstand haben könnte, stellen wir uns immer wieder. Aus diesem Grund gibt die Studie des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Universität Göttingen nun ein wenig Aufschluss darüber. Fakt ist, dass es voerst keine generelle Nachfolgelücke geben wird. Klar ist aber auch, dass es bis zum Jahr 2020 schwieriger wird, Betriebe an jüngere Nachfolger zu übergeben. Die Gründe dafür seien der Studie nach aber eher die Strukturschwäche einzelner Regionen oder auch mangelnde Attraktivität einer jeweiligen Branche. Der demografische Wandel sei zumindest nicht der wesentliche Grund für diese Entwicklung.
Die Prognose der durchgeführten Studie über den Generationenwechsel vor dem Hintergrund des demografischen Wandels basiert auf einer Fortschreibung der Entwicklungen des vergangenen Jahrzehnts vom Jahr 2000 bis 2010. Dabei wurde die unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in den jeweiligen Altersstufen berücksichtigt. Es zeigt sich, dass die Existenzgründungen und Geschäftsübernahmen bis zum Jahr 2020 definitiv sinken werden. Gleichzeitig wird sich aber die Zahl der Liquidation und der damit anstehenden Geschäftsübergaben nach oben entwickeln – im Handwerk stärker als in der gewerblichen Wirtschaft. Nun würde man ganz klar eine negative Differenz sehen, die aber nicht automatisch eine Nachfolgelücke bedeutet.
Fakt ist aber auch, dass der Unternehmer-Nachwuchs stets die Wahl zwischen Neugründung oder Nachfolge hat. Darüber hinaus ist die Nachfolge auch solange nicht in Gefahr, wie es Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund gibt. Denn gerade bei diesen beiden Personengruppen besteht noch viel Potenzial an Existenzgründungen oder Nachfolgen. Als wesentlichen Punkt zeigt die Studie aber auch, dass die jeweiligen Alteigentümer unbedingt sensibilisiert werden müssen, was die frühzeitige Regelung der Nachfolge angeht. Eine Möglichkeit dafür wäre beispielsweise die sogenannten „betrieblichen Nachfolgeverwalter“. Diese würden dann, ähnlich dem Testamentsvollstrecker, die Nachfolge regeln.
Im Rahmen der Untersuchung der Wirtschaftsforscher geben selbige auch hilfreiche Empfehlungen, wie eine erfolgreiche Generstionennachfolge funktionieren kann. Dabei richten sie sich sowohl an Senior-Unternehmer und Übergeber als auch an Existenzgründer oder Übernehmer.