Klimagerechtes Bauen: Bau 2023 zeigt Lösungen zum Klimawandel
Der Sommer 2022 war geprägt von hohen Temperaturen, Trockenheit und häufigen Unwetter-Situationen. Besonders die Bauwirtschaft muss sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigen und darauf reagieren. Klimagerechtes Bauen ist das Stichwort, das zusätzlich bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität herstellen muss. Aber auch die Städte müssen umgebaut und widerstandsfähiger werden. Denn extreme Wetterlagen werden künftig an der Tagesordnung liegen. Dazu werden auf der Bau 2023 spezielle Lösungen vorgestellt.
Hitze, Dürreperioden, Trockenheit und Unwetter haben den Menschen im Sommer 2022 zu schaffen gemacht. Der Klimawandel ist in jedem Bereich zu spüren. Besonders davon betroffen ist die deutsche Bauwirtschaft, die nach Lösungen suchen muss. Die Frage nach der Energiewende hängt nicht nur vom Verkehr ab, sondern auch vom Bauen. Diese Themen werden auf der Baufachmesse Bau 2023 in München aufgegriffen. Gebäude verbrauchen nicht nur viel Energie, sondern sind beim Bau auch für die Umwelt eine Belastung. Ein Drittel der entstehenden Treibhausgase in der Europäischen Union entstehen bei der Errichtung und dem Betrieb von Gebäuden. Nicht nur das, auch die Herstellung von Beton und Stahl, was zum Bau benötigt wird, verursacht reichlich CO2. Aus diesem Grund schreibt das Gebäudeenergiegesetz einen Mindeststandard beim Energieverbrauch und CO2-Ausstoß vor. Das Problem besteht jedoch darin, dass das Gesetz nur für Neubauten, nicht aber für den Bestand gilt.
Klimawandel stoppen durch Sanierungen von 20 Millionen Wohneinheiten
Die Daten des Statistischen Bundesamts belegen es, 40 Prozent des Gebäudebestands in Deutschland wurde vor 1979 gebaut. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine gesetzlichen Energiesparmaßnahmen. Um das Klimaziel zu erreichen, müsste bis zum Jahr 2045 neun Millionen Wohngebäude mit 20 Millionen Wohneinheiten saniert werden. Der Zustand der Wohnungen ist oftmals nicht bekannt, da kein Material dazu existiert. Schätzungen des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) haben ergeben, dass 65 Prozent der Fassaden gedämmt werden müssten und dass 70 Prozent der Anlagetechnik veraltet ist. Um die gesetzlichen Ziele zu erreichen, müssten eine Million Wohnungen jährlich saniert werden, anstatt nur 200.000 Wohnungen.
Klimagerechtes Bauen - was ist zu tun?
Keine Option ist der Abriss und Neubau. Hinzu kommt, dass Bauverordnungen eine nachhaltige Sanierung verhindern. Die Bundesarchitektenkammer schlussfolgert, dass für ein klimagerechtes Bauen im Gebäudebestand 150 bis 250 Milliarden Euro benötigt werden. Mit Fördermitteln allein ist dieses Ziel nicht zu schaffen. Hinzu kommt, dass in Zukunft robust gebaut werden muss, um die Widerstandsfähigkeit der Gebäude in den Städten zu erreichen. In Zukunft müssen die Gebäude so konstruiert werden, dass sie den Extremwetterlagen, wie sie mittlerweile in Deutschland herrschen, standhalten können. Lösungen für ein klimagerechtes Bauen bietet die Bau 2023 in allen Bereichen der Ausstellung. Die Präsentationen der Bau 2023 werden durch Vorträge ergänzt.
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