Kosten runter: Bauwirtschaft fordert Steuersenkung bei Dämmung

News | Frank Kessler | 04.11.2022
Kosten runter Bauwirtschaft fordert Steuersenkung bei Dämmung
Foto: Roland Riethmüller

Experten der Bauwirtschaft haben sich für eine Steuersenkung der Mehrwertsteuer bei Dämmung auf den reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent ausgesprochen. Der Grund für die steigenden Gaspreise in Deutschland sei auch der hohe Verbrauch. Ein großer Nutzen wäre daher die Reduzierung von Gas durch bessere Wärmedämmung. Denn eine Studie bestätigt, dass bei 30 Prozent aller Gebäude ein akuter Sanierungsbedarf bestehe.

In Deutschland wird nach wie vor zu viel Gas verbraucht, was ebenfalls mit zu den Ursachen für die hohen Gaspreise gehört. Der Industrieverband Hartschaum (IVH) sowie die Fachvereinigung Extruderschaumstoff (FPX) fordern daher eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Dämmstoffe von 19 Prozent auf sieben Prozent. "Steigenden Energiekosten kann durch eine effiziente Gebäudedämmung entgegengewirkt werden”, erklärt IVH-Vorstandsvorsitzender Michael Küblbeck. “Für die Menschen im Land ist die Senkung der Mehrwertsteuer auf Dämmstoffe deshalb auch Hilfe zur Selbsthilfe." Mit dieser Forderung widersprechen die Verbände dem Vorschlag des Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther, der eine Senkung der Mehrwertsteuer für Holzpellets und Heizöl gefordert hatte. IVH-Geschäftsführerin Serena Klein hält es nicht mehr für zeitgemäß, wenn fossile Brennstoffe weiterhin subventioniert werden. FPX-Geschäftsführer Norbert Buddendick betont ergänzend, dass vor allem mit Dämmstoffen die Energieeffizienz angehoben werden könne. Genau dort solle angesetzt werden, um die Energiesouveränität zurückzugewinnen.

Steuersenkung bei Dämmung erhöht die Sanierung und senkt Energieverbrauch

In Deutschland wird zu viel Energie verbraucht. Das bestätigt auch eine Studie des Forschungsinstitutes für Wärmeschutz (FIW) im Auftrag des Bundesverbandes energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). Langfristig sei es von Nutzen, wenn der Verbrauch beim Gebäudebestand reduziert werden könnte. Dazu würde genau solch eine Maßnahme gut passen. Das Einsparpotenzial könnte deutlich gehoben werden, wenn man beim Sanierungsbedarf ansetzen würde. 30 Prozent aller Gebäude haben einen hohen Sanierungsbedarf. Die Forderung nach einer Steuersenkung auf Dämmung scheint unter diesem Aspekt berechtigt. Es ist zu erwarten, dass die hohen Gaspreise auch in Zukunft für energetisch schlecht gedämmte Häuser steigen wird. Eine Steuersenkung bei der Dämmung wäre sinnvoller als eine Absenkung der Mehrwertsteuer bei fossilen Brennstoffen wie Holzpellets und Heizöl. Den steigenden Energiekosten könnte mit einer energieeffizienten Sanierung im Gebäudebestand deutlich entgegengewirkt werden. Das lässt sich aber nur mit einer Steuersenkung auf Dämmung langfristig erreichen. Jetzt ist die Politik gefragt.

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