Im Rahmen des Forschungsprojekts “ForeSight” wird aktuell eine Plattform entwickelt, die Anwendungen für Smart Living auf der Basis von Künstlicher Intelligenz zur Verfügung stellt. Dabei ist ein wichtiger Aspekt die anwendungsübergreifende Verknüpfung der Gebäudehülle als Smart Building mit dem privaten Wohnumfeld, also Smart Home. Denn erst dadurch wird eine Verknüpfung der intelligenten Steuerung der Gebäudefunktion mit anderen Anwendungen ermöglicht.
Um den Aufbau eines Megaökosystems “Smart Living” zu fördern, hat sich die Wirtschaftsinitiative Smart Living (WISL) erfolgreich beim Innovationswettbewerb “Künstliche Intelligenz” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) beworben. Im Rahmen des Forschungsprojekts “ForeSight” entwickeln nun das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie zahlreichen assoziierte industrielle Partnern und Verbände eine Plattform, die KI-basierte Anwendungen für Smart Living Anwendungen zur Verfügung stellt.
Mit Smart Building Energie sparen
Konkrete Anwendungen für die Verbraucher sind unter anderem ein intelligentes Energiemanagement, damit die Energie effizienter und nachhaltiger genutzt werden kann. Die Anwendungsgebiete sind vielseitig. So kann zum Beispiel eine smarte Waschmaschine den Energiezustand, den Netzzustand und den aktuellen Strompreis ermitteln. Sie wäscht dann, wenn der Strompreis günstig ist und wenn der Strom auch ausreichend vorhanden ist. Elektroautos werden vorgeladen, damit der Fahrer den Wagen nutzen kann, so wie er dies in seinem elektronischen Kalender eingetragen hat.
Wie kann der Verbraucher Smart Home noch für andere Bereiche nutzen?
Eine Unterstützung durch Smart Home kann durch vernetzte Küchengeräte beim Einkaufen und Kochen stattfinden. Ernährungsvorgaben oder maschinell erlernte Vorlieben werden auf diese Weise zusammengeführt. Eine Aktivitätenerkennung führt zu mehr individueller Sicherheit für die Bewohner und auch für die Wohnung. Eine Konfiguration ist nicht notwendig. Eine Selbstlernfunktion passt das Wohnungsverhalten selbstständig und individuell an. Außerdem erkennt die Wohnung automatisch, wann ein Handwerker gerufen werden muss. Intelligente Aufzüge erkennen Personen und optimieren die Wartezeiten, damit persönliche Einschränkungen berücksichtigt werden können.
Smart Living mit 30 Prozent Wachstum
Das Projekt „ForeSight“ soll besonders kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, Smart Building in der Realität kennenzulernen und zu erproben. Testumgebungen für die Plattform sind das „Semantic Building Labor“ in Berlin-Wedding sowie die Gebäude und Wohnungen des Areals „Future Living Berlin“ im Bezirk Treptow-Köpenick. Bei dieser neuen Entwicklung Wohnen 4.0 wird trotzdem ein besonderer Augenmerk auf die IT-Sicherheit gelegt. Die Prognosen besagen, dass Smart Living in den kommenden Jahren Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent bringen könnte. Die Umsatzerwartungen liegen deutlich im zweistelligen Milliardenbereich in Deutschland. Der wichtigste Schlüssel für den zu erwartenden Erfolg sehen die Experten hauptsächlich bei der Anwendung Künstlicher Intelligenz. Die WISL hat sich zum Ziel gesetzt, zukunftsweisende Strategien für den deutschen Markt zu entwickeln und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Das kann durch die Zusammenarbeit von Herstellern, Handwerk und der Wohnungswirtschaft durchaus gelingen.