Materialengpass am Bau rückläufig, aber Lage bleibt angespannt

Materialengpass am Bau rückläufig, aber Lage bleibt angespannt
Foto: Roland Riethmüller

Die letzten sechs Monate waren gekennzeichnet durch akute Rohstoffknappheit und stetig steigende Baumaterialpreise. Die unmöglich zu kalkulierenden Preise haben so manchen Bauunternehmer an den Rand des Ruins gebracht. Doch mittlerweile ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. So ist laut einer aktuellen Umfrage zufolge der Materialengpass am Bau leicht rückläufig. Aber obwohl sich die Lage insgesamt entspannt hat, sind einige Produkte immer noch knapp.

Das ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München hat das Ergebnis einer neuen Umfrage bekannt gegeben. Demnach sind die Materialengpässe am Bau leicht zurückgegangen. Im August 2021 haben 42,2 Prozent der befragten Unternehmen im Hochbau akut unter der Knappheit des Materials gelitten. So lag die Zahl im Juli 2021 noch bei 48,8 Prozent. Im Tiefbau hat sich die Lage ebenfalls etwas entspannt. Hier waren es 31,4 Prozent der befragten Betriebe, die noch mit Lieferengpässen zu kämpfen hatten. Im Vormonat waren es noch 33,9 Prozent. „Die Flutkatastrophe im Juli hat aber örtlich neue Verwerfungen ausgelöst”, erklärt ifo-Forscher Felix Leiss. “Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen gingen im August Meldungen ein, dass die Ereignisse den Materialmangel verschärft haben.“ Weiter betont er, dass dort der Anteil der betroffenen Betriebe bei weitem über dem deutschen Durchschnitt liegen würde.

Die Lage zum Materialengpass bleibt angespannt

Die Nachfrage nach Baumaterial ist nach wie vor sehr hoch. Das liegt nicht nur an der Pandemie, sondern auch am gestiegenen Bauboom. Verschärft hat sich die Situation noch durch die Corona-Pandemie. Deshalb betont Leiss, dass trotz der Verbesserungen die Situation immer noch angespannt sei. Das trifft besonders auf den Hochbau zu, wo viele Betriebe von Steigerungen bei den Preisen berichten. Viele Produkte seien weiterhin knapp, was sich auch auf die Kosten auswirke. Das trifft besonders auf Dämmstoffe und Stahl zu.

Baupreise werden weiter steigen, weil die Bauunternehmen die Kosten weitergeben

Besonders extrem ist die Materialknappheit beim Holz. Zwar gibt es eine leichte Entspannung beim Schnittholz, doch sind insgesamt viele Holzprodukte immer noch schwer zu bekommen. Diese Engpässe verteuert die Preise ebenfalls. Viele Bauunternehmen wollen auf den Kosten nicht sitzen bleiben und die erhöhten Preise an den Kunden weitergeben. Im Hochbau plant jede zweite Firma deswegen weitere Preiserhöhungen. Im Tiefbau sind ebenfalls weitere Preissteigerungen geplant, allerdings deutlich seltener.

Fachkräftemangel belastet zusätzlich

Zusätzliche Sorgen bereitet der Branche weiterhin der bestehende Mangel an Fachkräften. Jeder dritte Betrieb klagt aktuell über die Probleme, geeignetes Personal zu finden. Die Nachfrage ist immer noch sehr hoch und so belastet der Fachkräftemangel die Bauwirtschaft zusätzlich zum Materialengpass.

Kommentare

0 0 votes
Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Dieser Beitrag hat Ihnen gefallen?

Dann melden Sie sich doch gleich an zum kostenlosen E-Mail-Newsletter und lassen sich über weitere Neuigkeiten wöchentlich informieren!

Hinweis: Sie können den Newsletter von meistertipp.de jederzeit und kostenfrei abbestellen. Ihre Daten werden nur zum Versand des Newsletters genutzt. Wir geben Ihre Daten nicht weiter. Mehr Informationen zum Umgang mit Nutzer-Daten finden Sie in unserer Datenschutz-Erklärung.

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter

Verpassen Sie nichts mehr mit unserem kostenlosen Newsletter. So werden Sie frühzeitig über anstehende Veranstaltungen informiert und bleiben immer auf dem neusten Stand.

Hinweis: Sie können den Newsletter von meistertipp.de jederzeit und kostenfrei abbestellen. Ihre Daten werden nur zum Versand des Newsletters genutzt. Wir geben Ihre Daten nicht weiter. Mehr Informationen zum Umgang mit Nutzer-Daten finden Sie in unserer Datenschutz-Erklärung.