Der Mangel an weibliche Nachwuchskräften ist für die Baubranche eine der größten Herausforderung. Anlässlich des gestrigen internationalen Frauentags hat aus diesem Grund die Bauindustrie das FrauenNetzwerk-Bau in Leben gerufen. Damit will man dem Mangel an weiblichen Fachkräften entgegenwirken. Gleichzeitig soll damit aber auch ein Signal gesetzt werden, um weibliche Fach- und Führungskräfte am Bau zu gewinnen. Denn bis zum Jahr 1994 galt noch ein Beschäftigungsverbot für weibliche Fachkräfte am Bau.
Der Baubranche mangelt es an weiblichen Nachwuchskräften. Aus diesem Grund wurde zum 8. März aus Anlass des internationalen Frauentags ein Frauennetzwerk für den Bau gegründet. Bundesbauministerin Klara Geywitz und der Präsident vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, betonen damit den bedeutenden Beitrag und die beruflichen Chancen, den die Branche zur Lösung der sozialen und ökologischen Fragen leisten. „Dachdeckerinnen, Glaserinnen, Tischlerinnen und Bauingenieurinnen werden in der Baubranche dringend gebraucht”, erklärt Geywitz. “Die Zahlen sind, trotz starker Anstrengungen, nicht so gut, wie sie sein müssten.“ Lediglich drei Prozent der Frauen absolvieren eine Ausbildung und auch die Zahl der Studienanfänger für ein Bauingenieursstudium sei rückläufig. Daher müsse dieser Trend dringend gestoppt werden. Die Baubranche habe die Zeichen erkannt. Folglich könne die Branche nur gewinnen, wenn sie sich für mehr Gleichheit einsetze.
FrauenNetzwerk-Bau bietet Chancen für weibliche Fachkräfte
„Als Bauindustrie sind wir fest davon überzeugt, dass eine stärkere Öffnung für weibliche Fach- und Führungskräfte kein kurzfristiger Trend, sondern eine absolute Notwendigkeit ist“, erläutert Hübner. Es werde mehr weibliche Expertise und Perspektive gebraucht, um für eine nachhaltige Gestaltung unserer Umwelt zu sorgen. Geboten werden dabei hochkarätige und interessante Karrieremöglichkeiten. Aktuell seien Frauen mit zwischen 2,8 Prozent bei den gewerblichen Auszubildenden und 30 Prozent im Bauingenieurwesen noch deutlich unterbesetzt. Daraus ergebe sich das Ziel, die Zahl der weiblichen Kräfte in allen Bereichen auszubauen. Mit der Gründung vom FrauenNetzwerk-Bau soll nun ein entsprechendes Signal gesetzt werden.
Die Zahl der weiblichen Nachwuchskräfte steigern
„Wir wollen und müssen zeigen, dass der Bau für Frauen viele Möglichkeiten bietet, einen spannenden Beruf auszuüben, mit viel Entwicklungspotenzial in einer zukunftsweisenden, innovativen und gesellschaftsrelevanten Branche“, erklärt HDB-Vize-Präsidentin Sozialpolitik Jutta Beeke. Denn noch bis zum Jahr 1994 gab es in den alten Bundesländern ein Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe. Aktuell gäbe es 61.500 Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen. Der Anteil der Frauen am Bau liege mit 18.500 bei rund 30 Prozent.
FraunenNetzwerk Bau
Es ist schön, dass so etwas nun von offizieller Stelle auch angestoßen wird – ein Frauennetzwerk Bau gab es schon Anfang der 90-er Jahre, – also vor 30! Jahren, jedoch war das ein Zusammenschluss vorwiegend von Gesellinnen, ein paar Bauingenieurinnen und Architektinnen. Es gab sogar eine kleine Zeitschrift. Den Gesellinnen ging es u.a. darum, das Verbot der Ausbildung und Tätigkeit im Bauhauptgewerk für Maurer/innen und Zimmer/innen zu kippen. Als es dann endlich offiziell erlaubt war, haben viele Betriebe keine Frauen angenommen, mit der Begründung, es gäbe keine zweite Toilette….
FrauenNetzwerk Bau
Das Thema „Frauen am Bau“… es ist so langwierig und so müßig überhaupt darüber sprechen zu müssen!
Ich habe vor 23 Jahren den Meisterbrief abgelegt, habe den „Restaurator“ in Venedig absolviert, ein Restauratoren-Studium an der HTW und ein Baudenkmalpflegestudium an der TU erfolgreich abgeschlossen und… es reicht nicht!
Es reicht nie!
Letztlich werden „sie“ bei Bewerbungen abgespeist mit: „Qualifikation nicht ausreichend“ oder „Erfahrung fehlt“ oder „eigentlich wären sie ja nur Quote…“.
Super! 🙁
Ob da jedoch ein Frauennetzwerk Abhilfe schafft, wage ich nach 23 Jahren als Handwerksmeister zu bezweifeln. Das Denken ist in den Köpfen drin…
Liebe Grüße
Frauen im Baugewerbe
Als Frau (Innenarchitekt, Tischlermeister) habe ich die elterliche Schreinerei mit 17 Mitarbeitern vor 36 Jahren geleitet, bin war angestellt und bin heute als Bauleitung tätig. Ich habe „zwischendurch und nebenbei“ 2 Kinder gekriegt und überwiegend alleinerziehend großgezogen. Für mich waren es immer Herausforderungen. Die damit verbundenen Schwierigkeiten waren organisatorischer Art und mit Realismus und Kreativität zu schaffen. Aber vieles hätte einfacher sein können.
Toiletten sind aber nie ein Problem gewesen, die sind dann eben unisex. Und Duschen habe ich nicht gebraucht, das kann man auch anders regeln. Kleiner Tipp aus Erfahrung: gegen Killerphrasen hilft ein Probier-Angebot. Dann haben beide eine Chance und der Bedenkenträger kann notfalls einen Rückzieher machen. Aufgrund des Fachkräftemangels wird sich das ohnehin ändern. Dran bleiben, …alles einfach wäre langweilig und das können doch die Männer… 😉