Obwohl Tageslicht kostenfrei zur Verfügung steht, nutzen immer noch viel zu wenige Betriebe diese natürliche Energiequelle. Dabei kann bereits mit dem nachträglichen Einbau von Lichtbändern oder Lichtkuppeln deutlich Energie eingespart werden. Während in Bürogebäuden bereits großen Fensterfronten ausreichen, müssen jedoch in Hallen Dachoberlichter installiert werden. Diese erhöhen die Energieeffizienz und amortisieren sich innerhalb kurzer Zeit.
Nach Aussage der Energieagentur NRW beträgt der Anteil vom elektrischen Licht in Gewerbeimmobilien mehr als 20 Prozent von den Gesamt-Energiekosten. Denn obwohl das Tageslicht als natürliche Lichtquelle kostenfrei zur Verfügung steht, setzen viele Unternehmer immer noch auf künstliche Lichtquellen. Dabei können mit Lichtkuppeln und Lichtbändern an über 85 Prozent der Arbeitstage zur Kernarbeitszeit auch große Räume und Hallen kostenfrei beleuchtet werden. Insgesamt lassen sich somit bis zu 90 Prozent der Energiekosten einsparen, erläutert der Fachverband Tageslicht und Rauchschutz (FVLR).
Die richtige Beleuchtung ist oftmals in Gewerbe- und Industriehallen ein wichtiger Aspekt für Energieeffizienz und Produktivität. Dabei reichen die Seitenfenster der Außenwände von großen Hallen jedoch oftmals nicht aus, um die gesamte Halle ausreichend mit Tageslicht zu beleuchten. Sie lassen in der Regel das Tageslicht nur bis zu einer Tiefe von 4,5 Meter in den Raum. Was für große Hallen nicht ausreicht, kann bei Büroräumen jedoch durchaus Energie einsparen. So können mit großflächigen Seitenfenstern bis zu 70 Prozent der Energiekosten eingespart werden.
Für große Hallen müssen bereits beim Neubau mit Hilfe eines Lichtplaners zur Nutzung vom Tageslicht rechtzeitig Tageslichtfreundliche Fassaden und Dächer eingeplant werden. Doch auch bei Bestandsbauten können nachträglich Dachoberlichter in Form von Lichtkuppeln und Lichtbändern installiert werden. Dass sich dabei die Kosten für die Nachrüstung zur Nutzung vom Tageslicht bereits innerhalb weniger Jahre amortisieren, zeigt die Kosten-Nutzen-Analyse im Vergleich zur konventionellen Leuchtstoffröhre. So liegen die jährlichen Amortisationskosten von Lichtbändern bei 40 Prozent der laufenden Kosten für die Beleuchtung mit künstlichen Lichtquellen. Das entspricht einem Einsparpotential von 60 Prozent, sowie 90 Prozent bei Lichtkuppeln.
Doch neben der Einsparung von Energie hat die Nutzung vom Tageslicht noch weitere Vorteile. Das natürliche Farbspektum der Sonne wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter aus, weil es die Hormonproduktion anregt und die räumliche und zeitliche Wahrnehmung fördert. Außerdem haben Studien ergeben, dass bei Arbeiten unter Tageslicht die Produktivität um 20 bis 50 Prozent zunimmt und die Fehlerrate um 30 bis 60 Prozent fällt. Tageslicht spart also Energie und erhöht die Motivation und Arbeitsqualität.
Der Einbau von Lichtbändern und Lichtkuppeln gehört zu Maßnahmen zur energetischen Sanierung und wird auch bei Nichtwohnungsbauten berücksichtigt. So erhalten Unternehmen durch die KfW günstige Kredite und Tilgungszuschüsse von bis zu 17,5 Prozent für die Nutzung von Tageslicht.