Nachteilig und ungenügend: Handwerk kritisiert Entlastungspaket
Die Bundesregierung hat ein Entlastungspaket geschnürt, das die Belastungen der Bürger abfangen soll. Geplant sind ein Energiezuschuss, eine Mobiliätsförderung und die temporäre Senkung der Spritsteuer. Doch dem Handwerk reicht das nicht. So profitieren viele Handwerksbetriebe nur partiell und müssen weiter mit den hohen Belastungen leben. Statt die Betriebe zu entlasten, werden sie mit zusätzlicher Bürokratie belastet.
Das Paket der Bundesregierung zur Entlastung der Bürger aufgrund der Folgen des Ukraine-Kriegs stößt beim Handwerk auf wenig Begeisterung. Geplant ist demnach ein Energiezuschuss für Erwerbstätige, günstige Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, die Senkung der Spritsteuer und andere Entlastungen. "Es ist wichtig und dringend notwendig, die Belastungen aufzufangen und die Energiepreisspirale zu stoppen”, bestätigt Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig. “Aber die gut gemeinten Maßnahmen der Ampel-Koalition bringen auf den zweiten Blick nicht nur Gutes mit sich." So betont er, dass die Belange der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere des Handwerks kaum berücksichtigt werden. Die Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro bringt nur für die privaten Haushalte eine Entlastung.
Maßnahmen zur Entlastung greifen im Handwerk zu kurz
Nicht zu akzeptieren sei auch, dass die Steuersenkung auf Diesel nur halb so hoch ausfalle, wie beim Benzin. Viele Handwerksbetriebe seien aber auf Dieselfahrzeuge angewiesen. Eine Nachbesserung sei hier erforderlich, damit kleinere und mittlere Betriebe gezielter entlastet werden. Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt die Pläne von Bundesminister Robert Habeck und fordert im gleichen Zuge, die Hemmnisse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien abzubauen. "Die Abhängigkeit von russischem Öl schon sehr absehbar auf 25 Prozent zu mindern und bis Ende des Jahres zu beenden, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit", erklärt BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
Entlastungspaket belastet die Betriebe im Handwerk eher als sie entlasten
Zum neuen Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung mit Blick auf die Preisexplosionen kritisiert Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer des Handwerkskammertages Land Brandenburg: “Es sollte ein großes Entlastungspaket werden. Herausgekommen sind nur kleine Schritte, die die Probleme unserer Betriebe nicht ausreichend berücksichtigen." Inakzeptabel sei auch, dass die Auszahlung des Energiegeldes über die Löhne erfolgen soll. So würde eine staatliche Aufgabe wieder einmal auf die Betriebe abgewälzt. Für die Betriebe ist das ein Mehraufwand.
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