Neu am Bau: Höherer Mindestlohn und Tarifrente

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Foto: Roland Riethmüller

Das neue Jahr bringt einige Neuigkeiten für den Bau mit sich. Dazu gehört auch ein weiterer Anstieg vom tariflichen Mindestlohn für Bauarbeiter und Facharbeiter am Bau, den alle Arbeitgeber zu zahlen verpflichtet sind. Ebenfalls neu ist die Tarifrente Bau. Sie löst bestehende Rentenbeihilfen in der Bauwirtschaft schrittweise ab und gilt gesamtdeutsch für alle Beschäftigten.

Das neue Jahr 2016 hat auch für den Bau einige Neuerungen gebracht. Nicht nur, dass eine verschärfte Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten ist, auch das Dachdeckerhandwerk erhält einen neuen Mindestlohn.

Höherer tariflicher Mindestlohn für ungelernte Bauarbeiter und Facharbeiter

Doch damit nicht genug: Seit 1. Januar 2016 gilt auch für alle am Bau Beschäftigen ein höherer tariflicher Mindestlohn. So erhalten ungelernte Bauarbeiter ab sofort 11,25 Euro pro Stunde statt bisher 11,15 Euro im Westen (inklusive Berlin) und 11,05 Euro statt bisher 10,75 Euro im Osten. Facharbeiter erhalten seit Anfang des Jahres im Westen 14,45 Euro statt 14,20 Euro pro Stunde und 14,30 Euro statt 14,05 Euro in Berlin. Damit liegt der Mindestlohn am Bau deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn.

Mindestlohn am Bau gilt für alle Betriebe und auch für Überstunden

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) erinnert daran, dass dieser tariflich vereinbarte Mindestlohn für alle Betriebe gilt. “Immer wieder versuchen unseriöse Unternehmen, auf dem Rücken der Beschäftigten Wettbewerbsvorteile herauszuschinden”, klagt der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. Der höhere Mindestlohn am Bau gilt für jede geleistete Arbeitsstunde, also auch für Überstunden, und ist unabhängig von der Nationalität der Beschäftigten oder dem Firmensitz zu zahlen.

Tarifrente Bau startet als gesamtdeutsche Altersvorsorge für den Bau

Seit dem Jahreswechsel ist auch die Tarifrente Bau als zusätzliche Altersversorgung gestartet. Damit löst sie bereits bestehende Rentenbeihilfen der Bauwirtschaft  aus Zeiten der Deutschen Teilung schrittweise ab. Diese galt nur für die Beschäftigten im Westen Deutschlands und Berlins. Durch das neue Modell erhalten alle Beschäftigte und auch die Auszubildenden ein Anrecht auf eine betriebliche Altersvorsorge.

Betriebliche Altersvorsorge ist wichtig

“Die Tarifrente Bau ist ein Meilenstein für die Bauwirtschaft und ein Vorbild für andere Branchen”, freut sich Schäfers. “Privatversicherungen haben sich als Flop erwiesen, seit die Zinsen dauerhaft niedrig liegen. Eine betriebliche Altersvorsorge ist deshalb ein wichtiger Baustein zur Altersvorsorge.” Die Tarifrente Bau wurde von der IG BAU zusammen mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes tariflich vereinbart und bietet auch den Mitarbeitern von kleinen Baubetrieben die Möglichkeit einer Betriebsrente. Die Beiträge werden von der Sozialkasse der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) eingezogen und später als monatliche Tarifrente Bau an die ehemaligen Bauarbeiter ausgezahlt. Je nach Höhe und Dauer der geleisteten Beiträge kann die monatliche Rente mehr als 200 Euro betragen.

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