Wie werden die Gebäudehüllen und Putzfassaden in den Städten, Dörfern und Gemeinden der Zukunft aussehen? Ein Forscherteam hat die Veränderungen und Weiterentwicklungen näher untersucht und präsentiert die neuen Trends für den Baustoff Putz. Denn der bewährte Werkstoff gerät immer mehr in Vergessenheit. Nun wird gezeigt, was mit dem Werkstoff alles gemacht und wie er zu neuem Leben erweckt werden kann.
Wie sollen Putzfassaden in Zukunft aussehen? Das ist das zentrale Thema, dem seit gut drei Jahren Studenten des Institute international Trendscouting (ITT) der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim nachgegangen sind. Markus Schlegel, Professor für Farb- und Architekturgestaltung und Leiter der Studie „renderingCODES“ hat mit den jungen Forschern „die DNA-Struktur, das Erbgut zukünftiger Gebäudehüllen und Putzfassaden, ermittelt”. Das machte ein Blick weit in die Zukunft erforderlich. Es sollte herausgefunden werden, wie sich Städte, Dörfer und Gemeinden verändern und weiterentwickeln. Wie wird die Bevölkerung in 25 Jahren wohnen, leben und arbeiten? Für die Studenten ist es deshalb wichtig zu erfahren, wie die „Generation Nachwuchs“ handelt und denkt. Um das visuell darstellen zu können, wurde in Szenarien gearbeitet. Welche neuen Impulse daraus entstehen können, das wird auf der Baumesse Farbe, Ausbau & Fassade (FAF 2019) vom 20. bis 23. März in Köln erläutert. Auf dieser Ausstellung werden die Ergebnisse gezeigt, die erstmals in München auf der FAF 2016 vorgestellt wurden.
Putz ist ein in Vergessenheit geratener Werkstoff
Putzfassaden sind in den vergangenen Jahren immer mehr in Vergessenheit geraten und haben an Attraktivität verloren. Der Grund liegt in der Vielfalt an neuen Material- und Oberflächenentwicklungen im Zusammenwirken mit neuen Fertigungstechniken. Räume und Gebäudehüllen werden heute ganz anders gestaltet. Professor Schlegel und seine Studenten haben diese Zukunftsfragen gemeinsam mit Malern und Architekten diskutiert. Sie zeigten auf, in wie vielen Baubranchen der Werkstoff in Vergessenheit geraten ist oder die ihn bisher nicht kannten. „Wir müssen daran arbeiten, das Thema Putz wieder in den Ausbildungsstrukturen zu verankern“, sagt Prof. Markus Schlegel. Hierfür sollen auf der FAF in Köln neue Partner gefunden werden, denen das Thema Nachwuchs, Bildung, Wissenstransfer und Forschung wichtig ist. Dieses und anderen Themen soll auf der Messe auf den Grund gegangen werden.