Neues Ausschreibungsverfahren für serielles Bauen

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Foto: Roland Riethmüller

In vielen großen deutschen Städten werden die Wohnungen immer knapper. Experten gehen davon aus, dass die Ausschreibung von „seriellem Bauen“ eine effiziente Lösung darstellt. Bei diesem neuen Verfahren geht es darum, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, bei dem auch gleichzeitig die Baukosten gesenkt werden. Im Fokus steht dabei die Schaffung von Wohnraum durch serielle und modulare Lösungen, ohne jedoch die Wohnqualität zu verringern.

Das Bundesbauministerium (BMUB) und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW gehen aktuell gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) diese neuen Wege, um das Bauen von preisgünstigen Wohnungen mit guter Qualität zu forcieren. Damit sollen die Vorlaufzeiten für Bauvorhaben wesentlich verkürzt werden. So werden innovative Konzepte gesucht, die bereits nach einigen Monaten den Bau von zeitgemäßen Wohnraum ermöglichen könnten. Bundesbauministerin Barbara Hendricks erklärte in einem Interview, dass durch das serielle Bauen ein wertvoller Beitrag zu bezahlbaren Wohnungen geleistet wird. „Industrielle Bauweisen kommen bislang noch zu wenig zum Zuge, weil häufig die Voraussetzungen einer wirtschaftlichen Auftragsgröße nicht erfüllt sind“, so Hendricks weiter.

Wohnraum auch ohne Förderung schaffen

Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen sagte zu diesem Thema, das Ziel sei es, neue bezahlbare Mietwohnungen auch ohne Fördermittel zu bauen. Akteure des Wohnungsbaus haben sich deshalb zusammengeschlossen, um diesem Ziel näherzukommen. Besonders vom Mangel an Wohnungen betroffen sind Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Jährlich werden rund 80.000 Wohnungen im geförderten Bereich gebraucht. Im bezahlbaren Segment sind es rund 60.000 Wohnungen im Jahr. Alle Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden, um in kurzer Zeit eine große Zahl an Wohnungen zu bauen, die zudem auch kostengünstig sind. Im Rahmen der IBA Thüringen 2019/2021 sollen dann entsprechende Prototypen präsentiert werden. In der Landeshauptstadt Erfurt werden dafür städtebaulich sehr interessante Flächen unmittelbar um das Gelände der Bundesgartenschau 2021 zur Verfügung gestellt.

Das neue Ausschreibungsverfahren zum seriellen Bauen

Bei dem grundsätzlich technologieoffenen Ausschreibungsverfahren steht serielles Bauen im Vordergrund. Nachhaltigkeitsaspekte sollen jedoch mit berücksichtigt werden. Teilnahmeberechtigt sind Bietergemeinschaften und Bieter, die sich aus Ingenieuren, Architekten und bauausführenden Unternehmen zusammensetzen. Die Bewerbungsfrist endet am 27. Juli 2017. Die Angebote der zur Teilnahme berechtigten Bieter müssen bis 27.10.2017 eingereicht werden. Gleichzeitig müssen die Unterlagen strengen Anforderungen gerecht werden, wobei auch alle baurechtlichen Normen erfüllt sein müssen. Dazu gehören ebenfalls eine ansprechende Architektur, minimale Verkehrsflächen, guter Wohnkomfort und Energieeffizienz. Außerdem muss ein Drittel der Wohnungen barrierefreien Ansprüchen gerecht werden. Mit Hilfe eines hohen Maßes an Standardisierung soll ferner zeit- und kostengünstiges Bauen ermöglicht werden.

Weitere Infos und Ausschreibungsunterlagen zum Download:
web.gdw.de/seriellesbauen

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