Neues Projekt zur Förderung von Recycling-Beton
Das Thema Recycling gewinnt in der Bauwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Die TU Kaiserslautern arbeitet aktuell an einem Projekt, bei dem mineralische Bauabfälle für die Produktion von Betonfertigteilen verwendet werden sollen. Zur Realisierung haben sich elf Partner aus fünf europäischen Ländern zusammengetan, das Gesamtvolumen für das Projekt liegt bei aus 7,2 Millionen Euro.
Um eine Vermehrung der Verwendung mineralischer Bauabfälle bei der Herstellung von Betonfertigteilen zu erreichen, hat die TU Kaiserslautern Förderungen für das Projekt "Secondary Raw Materials for Concrete Precast Products" (SeRaMCo) beantragt. Ziel ist es, die Verwendung und Herstellung von Recycling-Beton zu erhöhen. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, weil circa 50 Prozent der primären Rohstoffe im Bauwesen verarbeitet werden. Gleichzeitig fällt in diesem Bereich etwa ein Drittel aller Abfälle an. Bisher werden diese Abfallstoffe hauptsächlich als Füllmaterialien im Tiefbau genutzt (Downcycling). Nur ein geringer Teil der Bauabfälle in Form von Beton und Mauerwerk werden dazu genutzt, Recycling-Beton herzustellen.
Holpriger Start zum Projekt über Recycling-Beton
Knapp ein Jahr hat es gedauert, bis die Anträge zum Recycling-Beton Projekt geklärt waren. Das Projektteam besteht aus elf Partnern in fünf verschiedenen Ländern. Kasem Maryamh ist der HiPerCon-Koordinator und hat alle Beiträge zusammengeführt. Die Schwierigkeit lag laut ihm vor allem in den Sprachunterschieden. Er ist jedoch der Meinung, dass sich der Aufwand gelohnt hat, da nun das gesamte Wissen grenzübergreifend genutzt werden kann. Ein Förderer des Projektes ist das transnationale Förderprogramm Interreg Nord-West Europa. Kaiserslautern bietet einen hervorragenden Ausgangspunkt für das ambitionierte Projekt. Rheinland-Pfalz ist Teil der Region Nordwest-Europa. Sie hat den Ruf, eine der wohlhabendsten und dynamischsten Regionen in Europa zu sein.
Große Erwartungen
Professor Jürgen Schnell, der im Fachbereich Bauingenieurwesen die Leitung der Arbeitsgruppe Massivbau inne hat, hat die Koordination des Projektes an der TU Kaiserslautern übernommen. Sein Ziel ist es, Stolpersteine, die in der Technik oder der Administration liegen, abzubauen. Die positiven Eigenschaften von Recycling-Beton sollen intelligent genutzt werden. Dafür stehen dem Projekt unter der Leitung der TU Kaiserslautern insgesamt 7,2 Mio. Euro zur Verfügung. 4,3 Mio. Euro stammen von der EU. Die restlichen 2,9 Mio. Euro wurden von den Projektpartnern zur Verfügung gestellt. Fördergelder für die TU Kaiserslautern wurden in Höhe von 1,1 Mio. Euro zugesagt. Grundlage für das Projekt der TU Kaiserslautern bildet das Verbundforschungsvorhaben "Ressourcen schonender Beton", das ebenfalls der TU Kaiserslautern zugrunde liegt und Beton als einen Werkstoff kommender Generationen sieht.
Das könnte Sie auch interessieren.
- Im Baugewerbe und in der Industrie droht eine Rezession [Aktuelles | 29.04.2022]
- Sorge trotz Auftragshoch: hohe Baupreise belasten Baubranche [Aktuelles | 21.03.2022]
- Das Fliesenlegerhandwerk und das Problem mit dem Nachwuchs [Aktuelles | 22.07.2022]
- Einbruch beim Wohnungsneubau - Neubauziele verfehlt [Aktuelles | 18.07.2022]
- Preissteigerung: Inflation belastet Handwerk mehr als Abnehmer [Aktuelles | 21.04.2022]
- Bauen 2021 - diese Themen bewegen die Bauwirtschaft [Aktuelles | 22.09.2021]
- Auszubildende im Baugewerbe - Attraktivität steigert Zulauf [Aktuelles | 21.07.2022]
- Magnetischer Beton - Lösung für zunehmende Elektromobilität? [Aktuelles | 14.09.2021]
- Betriebsgründerinnen mit Kindern - das geht! [Aktuelles | 08.10.2021]
- Weltweit erste Wohnhausaufstockung im 3D-Betondruck realisiert [Aktuelles | 31.08.2021]