Ökologie und Arbeitsschutz – elektrische Baumaschinen boomen

Ökologie und Arbeitsschutz - elektrische Baumaschinen boomen
Foto: Roland Riethmüller

Die Elektrifizierung des Antriebs wird immer mehr zu einer Schlüsseltechnologie für emissionsfreie Baumaschinen und eine klimafreundlichere Baubranche. Deshalb stellen immer mehr Hersteller ihr gesamtes Sortiment an kompakten Radladern und Kompaktbaggern auf Elektroantriebe um. Elektrische Baumaschinen sind aber auch in Hinblick auf den Arbeitsschutz sehr sinnvoll. Durch den Wegfall an Emissionen und Motorengeräuschen kann das Risiko von Krebs und lärmbedingten Krankheiten bei den Facharbeitern auf den Baustellen deutlich reduziert werden.

Der weltweite Markt für elektrische Baumaschinen wird im Jahr 2042 einen Wert von 105 Milliarden Dollar haben. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate würde damit bei 25,6 Prozent liegen. Das prognostiziert die Beratungsgesellschaft IDTechEx in ihrem Bericht mit dem Titel „Elektrofahrzeuge im Bauwesen 2022-2042“. So verursachen Baumaschinen bisher geschätzt Emissionen von rund 400 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Das entspricht 1,1 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Der wachsende Markt für elektrische Baumaschinen könnte diesen Anteil reduzieren.

Kleinere Kompaktmaschinen lassen sich einfacher elektrifizieren

Die Anforderungen an den Arbeitszyklus sind bei kleineren Kompaktmaschinen für die Baubranche vergleichsweise gering. Ihr täglicher Energie- und Leistungsbedarf lässt sich deshalb bei einer Elektrifizierung laut IDTechEx relativ einfach mit einer gut definierten Ladestrategie, einer praktischen Größe der Lithium-Ionen-Batterie und Elektromotoren decken. Eine größere Herausforderung wird es dagegen sein, Bagger ab einem Gewicht von mehr als zehn Tonnen in elektrische Baumaschinen umzuwandeln. Auch hier suchen Hersteller aber bereits nach Lösungen. So setzen etwa die chinesischen Baumaschinenhersteller XCMG, LiuGong und SINOMACH auf Batteriesysteme mit einer schnellen Gleichstrom-Schnellladung. Projekte in den Niederlanden und Norwegen experimentieren dagegen mit Methoden wie einem Batteriewechsel und Kabelbetrieb. Bei alledem gibt es aber auch ein Kostenproblem. Zwar könnten die Mehrkosten für einen elektrischen Minibagger laut Analyse so gering sein, dass Einsparungen beim Diesel und ein geringerer Wartungsaufwand sie weitgehend kompensieren. Größere elektrische Baumaschinen verursachen laut IDTechEx dagegen weiterhin unerschwingliche Mehrkosten. Für Hersteller werden deshalb erhebliche regulatorische und finanzielle Unterstützung nötig sein.

Elektrische Baumaschinen schonen die Gesundheit

Doch noch einen weiteren positiven Effekt hat der Einsatz von elektrischen Baumaschinen. So ist beispielsweise im Vereinigten Königreich das Baugewerbe für die meisten Fälle von berufsbedingtem Krebs verantwortlich, berichtet IDTechEx. Etwa acht Prozent dieser Krebsfälle seien direkt auf die Abgase von Dieselmotoren zurückzuführen. Im Einsatz elektrischer Baumaschinen werde daher ein Weg gesehen, die Anzahl der Krebsfälle in der Branche zu reduzieren. Auch allgemein könnte sich die Luftqualität auf Baustellen und in der Umgebung durch den Verzicht auf Dieselmotoren verbessern. Darüber hinaus reduzieren die leiseren Motoren elektrischer Baumaschinen möglicherweise zusätzlich das Risiko lärmbedingter Krankheiten.

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