Ökologische Baustoffe in der Bauwirtschaft

Ökologische Baustoffe in der Bauwirtschaft
Foto: Roland Riethmüller

Die einzelnen europäischen Ländern besitzen teils sehr unterschiedliche Marktchancen und -potenziale im Bezug auf ökologische Baustoffe. In Norwegen sind sie beispielsweise relativ hoch, in Dänemark dagegen vergleichsweise niedrig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie über die ökologische Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft. So wird das Thema künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen und die Nachfrage nach entsprechenden Produkten deutlich steigen.

Wird die ökologische Nachhaltigkeit von Bauprodukten auf den untersuchten Märkten in Europa eingeschätzt, geht es einerseits um Aspekte wie die Reduktion von CO2 bei Produktion und Transport. Andererseits wird Wert gelegt auf Aspekte wie einen geringer Schadstoffanteil bei den Produkten und einen Verzicht auf allergene Inhaltsstoffe. Für die Marktchancen und -potenziale entsprechender Baustoffe hat das Marktforschungsinstitut B+L Marktdaten über 3.400 Sanierer und Hausbauer sowie mehr als 800 Bauunternehmen, Architekten und Verarbeiter in den untersuchten Ländern befragt und daraus den sogenannten B+L Nachhaltigkeitsindex gebildet. Er zeigt laut Aussage der Studienautoren die Heterogenität der Märkte Europas beim Thema Ökologie.

Deutschland liegt bei nachhaltigen Baustoffen im Mittelfeld

Insgesamt wurden für die Studie vierzehn Länder untersucht. Hohe Marktchancen beziehungsweise -potenziale haben ökologische Baustoffe demnach nicht nur in Norwegen, sondern auch in Polen, Frankreich und der Schweiz. Belgien, Bulgarien, Österreich und Tschechien sind dagegen neben Dänemark Länder mit einem niedrigen B+L-Nachhaltigkeitsindex. Deutschland liegt im Mittelfeld.

Auch bei den Altersgruppen unterscheidet sich die Nachfrage

Die Studie untersuchte nicht nur Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern bei der Nachfrage nach ökologischen Baustoffen. Sie zeigte darüber hinaus, dass ökologische Baustoffe in ein- und demselben Land zum Teil von verschiedenen Altersgruppen sehr unterschiedlich stark nachgefragt werden.

Und so findet man auch in den Ländern mit einem niedrigen Indexwert durchaus Gruppen mit einer erhöhten Nachfrage nach ökologischen Bauprodukten. „In einigen Märkten sind es die älteren Zielgruppen aus der Baby-Boomer-Generation, die überdurchschnittlich häufig ökologische Produkte nachfragen”, erklärt Studienautor Marcel Dresse. “In anderen Märkten wird die Nachfrage von der Zielgruppe der Familiengründer oder Early Starter getragen.“

Ökologische Baustoffe: Höhere Preise werden akzeptiert

Für viele Hausbauer und Sanierer sind schadstoffarme- und anti-allergene Bodenbeläge, Putze oder Farben überdurchschnittlich relevant. Für solche Produkte sind die Konsumenten in den untersuchten Ländern bereit, durchschnittlich zwischen fünf und acht Prozent höhere Preise zu bezahlen. Höher ist die Zahlungsbereitschaft für ökologische Baustoffe beispielsweise in der Schweiz. Für ökologische Baustoffe im Innenbereich würde ein Drittel der befragten Schweizer mehr als zehn Prozent höhere Preise zahlen.

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