Die Befürchtung einer weiteren Verknappung der Gasversorgung wächst. Deutschland setzt daher zunehmend auf regenerative Energien und sucht nach spannenden Ansätzen. Ein besonders innovatives Beispiel kommt aus Frankreich. Dabei wird die Straße mit Solartechnologie verbunden. So liefert der geklebte Photovoltaik-Straßenbelag den Strom im urbanen Raum. Die dazu verwendeten Sonnenkollektoren gehören zu einer neuen Art und sind äußerst widerstandsfähig.
In Deutschland werden am Tag rund 52 Hektar Landschaft für den Wohnungsbau, für Erholungsflächen und den Verkehr erschlossen. Deshalb sind innovative Konzepte für den urbanen Raum besonders gefragt. Das beste Beispiel sind die Photovaltaik-Straßenbeläge. Dank der Sonne liefern sie lokale Energie. Die Idee stammt aus einer Zusammenarbeit zwischen dem französischen Unternehmen Colas und dem französischen Institut für Sonnenenergie (INES). Das Ziel, das Potenzial der Straße mit der Photovoltaik-Technologie zu verbinden, wurde im Oktober 2015 anlässlich der UN-Klimakonferenz in Paris (COP 21) vorgestellt und konnte bereits in einigen Ländern erfolgreich umgesetzt werden. Es handelt sich dabei um Sonnenkollektoren einer völlig neuen Art. Jede Platte ist nur vier Millimeter dick und wandelt die Sonnenenergie in Elektrizität um. Sie sind eingebettet in Harz und anderen Polymeren, was sie besonders widerstandsfähig macht und den Verkehrsbelastungen standhält. Die Bodenhaftung dieser Platten entspricht den bisherigen Straßenbelägen.
Einfache Installation der Photovoltaik auf der Straße
Die Installation ist nicht schwierig. Mit einem Zweikomponentenklebstoff werden diese Platten auf eine unbeschädigte Fläche geklebt. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um eine Straße, Fahrradweg oder Parkplatz handelt. Auf diese Weise entsteht eine lokale Stromerzeugung, ohne dabei in die Natur eingreifen zu müssen. Diese gewonnene Energie kann zum Beispiel für die Beleuchtung von Gebäuden, zum Aufladen von E-Autos und an Bushaltestellen sowie Fußgängerwegen zur Beleuchtung genutzt werden. Rund 4.000 Quadratmeter Straßenbelag wurden bereits mit diesen Belägen beschichtet.
Robuster Straßenbelag für eine solare Zukunft
Die Lebensdauer wird bei einer Belastung mit zwölf Tonnen pro Achse und maximal 30 Kilometer pro Stunde auf rund zehn Jahre geschätzt. Das entspricht einem herkömmlichen Straßenbelag. Auf Rad- und Fußgängerwegen wird sogar mit einer längeren Lebensdauer gerechnet. Diese neuartigen Photovoltaik-Platten sind eine langfristig gute Lösung, findet auch der Industrieverband Klebstoffe (IVK). Die Verkehrsinfrastruktur bekommt durch die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom eine weitere Funktion. In Zukunft wird sich diese Klebetechnik etablieren und ein zuverlässiger und wichtiger Begleiter für die Zukunft sein.