Referenzielle Baugenehmigung beschleunigt seriellen Wohnungsbau
Die Stadt Gelsenkirchen ist Vorreiter, wenn es um die referenzielle Baugenehmigung geht. Mit dieser Maßnahme sollen Bauverfahren deutlich beschleunigt und die Bürokratie nachhaltig abgebaut werden. Der serielle Wohnungsbau mit baugleichen Gebäuden kann somit schneller umgesetzt werden, weil die Bauaufsicht nur wenige Bauwerke prüfen muss. In Gelsenkirchen waren im gesamten Baugebiet auf diese Weise nur vier Baugenehmigungen erforderlich.
"Schnell, einfach, bürokratiearm: Das ist der Ansatz von referenziellen Baugenehmigungen”, freut sich Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. “Gelsenkirchen und VISTA Reihenhaus sind gemeinsam Vorreiter bei der Umsetzung dieses neuen Verfahrens, das die Landesregierung in der Landesbauordnung 2018 für das serielle Bauen eingeführt hat.” Weiterhin betont sie, dass in Gelsenkirchen nur vier Baugenehmigungen aufgrund der Vereinfachung notwendig waren. Der normale Verfahrensweg wäre gewesen, dass VISTA für jedes der geplanten 91 Reihenhäuser eine eigene Baugenehmigung hätte einholen müssen. Der referenziellen Baugenehmigung ist es zu verdanken, dass am Ende nur vier Baugenehmigungen notwendig waren.
Serieller Wohnungsbau spart Zeit und Ressourcen
Zwei verschiedene Reihenhaustypen konnte VISTA auf dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände realisieren. Es musste lediglich zwischen Mittel- und Endhäusern unterschieden werden. Dies führte am Ende zu der deutlichen Reduzierung der erforderlichen Baugenehmigungen. Gleichzeitig wurde dadurch auch das Verfahren effizienter und schneller, erklärt Martin Dornieden, Geschäftsführer von VISTA in einem Gespräch. Durch die Einsparung von Zeit und Ressourcen haben beide Parteien einen Vorteil gewonnen. Somit steht durch das serielle Bauen dringend benötigter Wohnraum wesentlich schneller bereit.
Referenzielle Baugenehmigung reduziert Bürokratie
In Gelsenkirchen herrschte großes Interesse daran, diese neuen Möglichkeiten auszunutzen. Die Herausforderung der referenziellen Baugenehmigung hat man sich gerne gestellt, erläutert Stadtdirektorin Karin Welge. Weiterhin freue man sich, diese neue Entwicklung im Stadtgebiet von Gelsenkirchen unterstützen zu können. Deshalb habe man sich sofort dazu entschlossen, die Genehmigungspraxis bei baugleichen Gebäuden zu beschleunigen. Bezahlbarer und neuer Wohnraum ist auch in Gelsenkirchen ein vorrangiges Thema. Auch der Verband der mittelständischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zeigte sich im ersten Praxistest überwiegend positiv. Die referenzielle Baugenehmigung ist zeitsparend und schont die ohnehin schon schwache Personalsituation in den kommunalen Baubehörden. Serieller Wohnungsbau macht es somit möglich, dass der so dringend benötigte Wohnraum schnell entstehen kann. Das bedeutet auch eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.
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