Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Zur Unterstützung des Wachstums wurde das weltweit erste Forschungsprojekt gestartet, das sich mit der Digitalisierung in Handwerksbetrieben auseinandersetzt. Gleichzeitig hat jetzt im Rahmen von „Handwerk Digital“ die Handwerkskammer für Unterfranken das Unterprojekt „Robonet 4.0“ gestartet. Darin wird untersuchen, wie Roboter in kleineren und mittleren Handwerksbetrieben eingesetzt werden können.
„Robonet 4.0“ setzt sich zum Ziel, herauszufinden, wie Roboter künftig ihren Platz in kleinen und mittleren Unternehmen finden können. Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, sieht das Projekt als wichtigen Grundschritt in der digitalen Entwicklung. Digitalisierungsprozesse müssen im Handwerk erfolgreich eingerichtet werden, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Das Projekt bietet als erstes seiner Art fundierte Daten, auf denen aufgebaut werden kann.
Einfache Technik statt komplizierter Programmierung
Schwerpunkt des Projektabschnittes ist die intuitive Robotersteuerung. Sie sollen praktische Arbeiten im Alltag des Handwerks verrichten. Komplizierte und verschachtelte Roboterprogrammierungen sollen auf diese Weise verhindert werden. Lauer sieht das Hauptpotenzial im Einsatz von 3D-Modellen oder durch Steuerung mit Gesten. Als konkretes Beispiel setzt er den Fahrzeuglackierer ein. Dieser setzt sich an den Computer und sprüht das Fahrzeug einmal komplett im Programm an. Der Computer muss diese Daten nun speichern. Im Anschluss berechnet er den geplanten Vorgang und ein Roboter in der Werkstatt sprüht das Fahrzeug an.
Mehr als nur ein Schritt
Um konkrete Programmierungen durchführen zu können, werden Daten benötigt. Diese werden durch eine Evaluierung erhoben, die den aktuellen Stand der Robotik in Handwerksbetrieben untersucht. Diese Ergebnisse bilden dann die Grundlage für die intuitive Programmierung, die in die Roboter eingefügt werden soll. Für die Zusammenarbeit wurde das Fraunhofer IGCV im Bildungszentrum Schweinfurt ins Boot geholt. Sie sind aufgrund ihrer vorhandenen Erfahrung ein wichtiger Partner in dem Projekt. Das Ziel des Projekts ist ein Vorgehensmodell. Es soll den Handwerksbetrieben aller Gewerke eine Anleitung geben, wie digitale Technologien gewinnbringend eingefügt werden können.
Viele Partner für ein Ziel
Für das Projekt „Handwerk Digital“ ist eine Laufzeit von drei Jahren angesetzt. Neben der Handwerkskammer für Unterfranken gehört auch die Handwerkskammer für Schwaben zu den Beteiligten. Für die wissenschaftlichen Arbeiten ist das Fraunhofer IGCV in Augsburg zuständig. Der Freistaat Bayern fördert die Erstellung eines Leitfadens für digitale Technologien im Handwerk mit einem Betrag von insgesamt 1,55 Millionen Euro.