SHK-Handwerk stärker digitalisiert als anderen Gewerke
SHK-Betriebe stufen die Relevanz der Digitalisierung für ihr Handwerk höher ein als andere Gewerke im Handwerk. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Sonderauswertung im SHK-Handwerk. Den Grad der Umsetzung digitaler Maßnahmen in ihrem Handwerk bewerten die SHK-Handwerker im Vergleich zu anderen Handwerkern ebenfalls höher. Wichtigster Teilbereich der Digitalisierung ist für sie die Einbindung von Mitarbeitern. .
Nach der Studie "Digitalisierungsmuster im Handwerk" mit der Untersuchung verschiedener Gewerke im Handwerk, hat das Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh Göttingen) im Auftrag des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk (KDH) nun noch einmal das SHK-Handwerk genau unter die Lupe genommen. Auch die aktuelle Studie "Digitalisierungsmuster der SHK-Gewerke" basiert wieder auf Zahlen aus dem Digitalisierungs-Check des KDH. Für die Auswertung haben die Studienautoren die teilnehmenden SHK-Betriebe nach der Digitalisierung in vier verschiedenen Teilbereichen gefragt: "Kunden und Lieferanten", "Prozesse", "Geschäftsmodelle", "Mitarbeiter". Bei möglichen Werten zwischen "1" und "5" bewerteten die teilnehmenden SHK-Betriebe die Relevanz des Beitrags von Mitarbeitenden bei der Digitalisierung durchschnittlich mit "3,86".
Mitarbeiter spielen bei der Digitalisierung im SHK-Handwerk eine wichtige Rolle
Eine relativ hohe Relevanz sehen die Betriebe zudem bei den notwendigen IT-Kompetenzen von Mitarbeitenden (Wert: 3,76), bei IT-Schulungen (3,41) und Kenntnissen der Mitarbeitenden in IT-Sicherheit (3,51). Ebenfalls hohe Relevanz haben laut der befragten SHK-Betriebe über IT laufende Kundenprozesse (3,82) und die Einbindung der Lieferanten ins IT-System (3,57) sowie im Teilbereich Prozesse die aktuelle IT-Infrastruktur (4,25), die interne Kommunikation über mobile Endgeräte (3,81) und die digitale Koordination und Planung von Arbeitseinsätzen (3,58).
Bei der Umsetzung dominieren die Kundenprozesse
Einigen Maßnahmen mit hoher Relevanz in der Digitalisierung bescheinigen die befragten SHK-Betriebe auch eine gute Umsetzung. So sind die aktuelle IT-Infrastruktur mit einem Durchschnittswert von 3,57 sowie die Abwicklung der Kundenprozessen über IT mit 3,75 aus ihrer Sicht bereits relativ gut umgesetzt. Ebenfalls Werte über 3,0 erhielten die digitalen Informationen über Produkte und Dienstleistungen (3,02), die Einbindung der Lieferanten über das IT-System (3,39) und die notwendige IT-Kompetenz der Mitarbeitenden (3,28).
Teils herrschen große Lücken zwischen Anspruch und Realität
Die Differenz zwischen eingeschätzter Relevanz und Umsetzung von Maßnahmen in der Digitalisierung wird in der Studie als Digitalisierungspotenzial bezeichnet. Je größer sie ist, desto größer ist auch die Lücke, die aus eigener Sicht der SHK-Betriebe zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit in der Digitalisierung klafft.
Besonders groß ist diese Lücke in der internen Kommunikation über mobile Endgeräte (1,46) und in der digitalen Koordination und Planung von Arbeitseinsätzen (1,21). Hier steht eine relativ große Relevanz aus Sicht der SHK-Betriebe einer eher geringen Umsetzung gegenüber. Ebenfalls relativ große Lücken existieren beim Einsatz von Cloud-Technologien (0,83), bei individuellen Kunden-Lösungen in der IT (0,88), beim Beitrag von Mitarbeitenden zur IT-Einführung (0,91) und in der digitalen Verfügbarkeit von Daten (0,87).
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