Die Entwicklung des Fachkräftemangels lässt sich bereits seit einigen Jahren verfolgen. Dabei wird auch deutlich, dass nicht nur der demografische Wandel eine Verantwortlichkeit trägt, sondern auch der von jungen Schulabgängern gewählte Bildungsweg. Immer mehr Schulabgänger entscheiden sich für ein Studium, da sie glauben, so erfolgreicher im Berufsleben zu sein. Doch dieses Denken ist längst überholt und widerlegbar. Auch eine berufliche Ausbildung am Bau qualifiziert ohne Studium zu Erfolgen in der Karriereleiter.
Dass nur der etwas im Beruf erreichen wird, der auch studiert hat, ist immer noch strark in unseren Köpfen verankert. Doch die Praxis zeigt, dass ein Studium allein längst nicht mehr der Garant für aussichtsreiche Karrieren ist. Immer häufiger ist es vor allem die Fachkenntnis, die junge Menschen für ihre Tätigkeit qualifiziert und ihnen dadurch eine entsprechende Weiterentwicklung im Unternehmen ermöglicht. Eine aktuelle Studie der DIHK-Bildungs-GmbH, durchgeführt von der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, bestätigt dies.
Berufliche Ausbildung ist Studium ebenbürtig
Die Handwerkskammer Oberfranken zeigt sich erfreut und bestätigt, dass eine Ausbildung im Handwerk inzwischen genauso erfolgreich verlaufen kann, wie die eines Hochschulabsolventen. Ein Studium ist nicht mehr das alleinige Kriterium für Führungs- und Personalverantwortung o.ä. Vielmehr ist es die berufliche Ausbildung samt beruflicher Weiterbildung, die junge Menschen zum Erfolg am Bau führt.
Große Möglichkeiten durch berufliche Ausbildung am Bau
Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken, macht deutlich: „Die belegte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung muss jetzt noch stärker in die Öffentlichkeit.“ Nur so wird jungen Schulabgängern verdeutlicht, dass sie auch durch eine berufliche Ausbildung alle Möglichkeiten haben. Für das Handwerk bedeutet das automatisch auch, dass dem Fachkräftemangel etwas Einhalt geboten werden könnte. Immerhin ist das Handwerk inzwischen schon viel attraktiver als noch vor einigen Jahren.
Wenn man zu der Studie noch berücksichtigt, dass jeder dritte Student an einen erfolgreichen Abschluss seines Studiums zweifelt, wird klar, dass ein Studium nicht mehr der einzige Weg in die gewünschte berufliche Zukunft sein muss.