Steigende Personalausfälle - Bauwirtschaft leidet unter Corona
Im Mittelstand spürt man verstärkt die Auswirkungen durch die aktuelle Omikron-Welle. Die Personalausfälle sind deutlich gestiegen. Dies liegt an den Corona-Erkrankungen und Quarantänen der Mitarbeiter, aber auch an Schul- und Kitaschließungen. Jedes vierte KMU ist von den hohen Infektionszahlen betroffen. Die Auswirkungen spüren besonders die Bereiche, in denen Homeoffice kaum oder gar nicht umzusetzen ist - so wie in der Bauwirtschaft.
Die jüngste Omikron-Welle hat besonders bei Bauunternehmen zu größeren Problemen geführt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels hervor. Allgemein sind rund 54 Prozent der Mittelständler von den Auswirkungen der Corona-Krise und den damit einhergehenden Eindämmungsmaßnahmen betroffen. Im Vergleich zur letzten Befragung ist das ein Anstieg um fünf Prozent beziehungsweise 190.000 Unternehmen. Zum Frühlingsbeginn liegt die Zahl aller betroffenen Unternehmen damit bei 2,05 Millionen und damit deutlich höher als im letzten Herbst.
Stärkere Personalausfälle belasten die Bauwirtschaft
Die Ausfälle des Personals haben zu schweren Belastungen für die betroffenen Unternehmen geführt. Hervorgerufen wurden diese nicht nur durch die Erkrankungen und Quarantäne, sondern auch durch Abwesenheit der Mitarbeiter aufgrund von Kita- und Schulschließungen. Von der Omikron-Welle mit besonders hohen Infektionszahlen ist jedes vierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betroffen. 30 Prozent des Mittelstands berichten von Umsatzeinbußen, von geringer Liquidität berichten 24 Prozent. 22 Prozent der Unternehmen verspüren weniger Störungen in der Lieferkette als noch im September. Die starken Ausfälle beim Personal sind besonders in den Bereichen zu spüren, in denen Homeoffice kaum oder gar nicht möglich ist. Besonders betroffen von der jetzigen Situation sind demnach die Bauunternehmen mit 24 Prozent. Auf das verarbeitende Gewerbe wirkt sich die aktuelle Situation zu zehn Prozent aus.
Pandemiebedingte Umsatzeinbußen im Mittelstand
Insgesamt 77 Prozent der mittelständischen Unternehmen spüren die Auswirkungen der jüngsten Coronawelle und berichten ebenfalls von Umsatzeinbußen. In den ersten beiden Monaten war ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 27 Prozent zu verzeichnen. Die liquiden Mittel schrumpften um 24 Prozent. Die komfortablen Polster sorgen jedoch dafür, dass die Engpässe kaum zu spüren waren. Kaum angeführt werden eventuelle Zahlungsschwierigkeiten. Die Erwartungen zur Kapitalsicherung bleiben ebenfalls optimistisch. Ein Rückgang in die Vor-Corona-Ära ist aufgrund der Personalausfälle kaum möglich. Personalausfälle sind aber nicht die einzige Herausforderung. Hinzu kommt ebenfalls der Ukraine-Krieg, der auch seine Spuren hinterlässt. Die Folgen davon können jetzt aber noch nicht abgeschätzt werden.
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