Steigender Umsatz bei sinkendem Absatz - Parkett in der Krise

News | Frank Kessler | 25.05.2023
Steigender Umsatz bei sinkendem Absatz - Parkett in der Krise
Foto: Ernys / unsplash.com

Die deutsche Parkettbranche steht vor neuen Herausforderungen, nachdem sie bereits ein von Turbulenzen geprägtes Krisenjahr hinter sich hat. Aufgrund steigender Energiekosten und einer Verteuerung in der Lieferkette ist der Umsatz bei sinkendem Absatz leicht gestiegen. Um dieser Entwicklung entsprechend zu begegnen, ist es angesichts der aktuellen Marktlage wichtig, die Vorteile des Parketts von heimischen Herstellern gegenüber Handel und Verbrauchern noch deutlicher hervorzuheben.

Gemäß einer internen Umfrage des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie (vdp) stieg der Umsatz der vdp-Mitgliedsfirmen in Deutschland im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 Prozent auf 274,4 Millionen Euro. Dabei wurde das Wachstum jedoch hauptsächlich durch die Entwicklung im ersten Halbjahr mit Verteuerungen in der Lieferkette und steigenden Energiepreisen getragen. Denn gleichzeitig sank der Absatz von Parkett im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent auf 7,7 Millionen Quadratmeter. Auch der Abschwung in der Bauwirtschaft und die angespannte gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland belasten die Parkett-Branche. Zudem sorgt der Importdruck für weitere Probleme.

Weiter steigender Umsatz bei sinkendem Absatz

So verschärfte sich die Lage im ersten Quartal 2023 weiter. Der Parkett-Absatz der vdp-Mitgliedsfirmen von Januar bis März 2023 sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 36,4 Prozent, während der Umsatz um 29,7 Prozent auf 51,2 Millionen Euro fiel. Besonders betroffen war das Mehrschichtparkett, das die wichtigste Produktsparte darstellt.

Importe aus Fernost belasten die Parkettbranche

Neben der schwierigen Situation im Immobilienbereich haben auch die massiv gestiegenen Parkett-Einfuhren, insbesondere aus Fernost, zur Verschärfung der Situation beigetragen. Im Jahr 2022 stiegen die Importe von Mehrschicht-Parkett aus China allein in Deutschland auf 9,2 Millionen Quadratmeter, verglichen mit rund sieben Millionen Quadratmetern im Vorjahr. Die Gesamteinfuhren von Parkett nach Deutschland erhöhten sich innerhalb eines Jahres um etwa zehn Prozent auf 22,3 Millionen Quadratmeter. Gleichzeitig gingen die deutschen Exporte um etwa drei Prozent auf 10,1 Millionen Quadratmeter Parkett zurück. Über 40 Prozent der deutschen Parkettexporte gingen an die Nachbarländer Österreich, Schweiz und Frankreich, mit denen die deutsche Parkettwirtschaft traditionell eng verbunden ist.

Lösungsansatz für Parkett

Die deutsche Parkettbranche sieht sich also mit einer herausfordernden Situation konfrontiert, die durch rückläufige Absatzzahlen im Inland, steigende Importe und den Wettbewerbsdruck auf dem internationalen Markt geprägt ist. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es für die Branche wichtig, die Qualität und Vorteile des heimischen Parketts hervorzuheben und sich auf innovative Vermarktungsstrategien zu konzentrieren.

Aktuelle Kommentare zum Beitrag.
  (Geschrieben von Klaus am 24.05.2023 )

Das Problem ist das gerade die Qualität heimischer Hersteller deutlich nachlässt.

Wenn ich heimische Ware kaufe wo die Nutzschicht nur mehr 2.5mm beträgt (weitzer Parkett) während ich 1A einwandfreie Ware mit 5mm Nutzschicht aus China bekomme, hab ich kein verkaufsargument gegenüber dem Endkunden.

Wer einmal so ein tolles 9.3mm starkes Brett mit 2.5mm Nutzschicht in der Hand hatte, weiß wovon ich spreche. Dann doch lieber China Ware mit hoher Nutzschicht und toller Qualität. 

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