Tiefbau profitiert – Kräftiges Wachstum trotz Corona

Tiefbau profitiert - Kräftiges Wachstum trotz Corona
Foto: Roland Riethmüller

Der Umsatz im Tiefbau wird im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise weiter wachsen. Das Wachstum verlangsamt sich aber im Vergleich zu dem Spitzenwert von zehn Prozent aus dem Jahr 2019. Laut eines aktuellen Branchenberichts zum Tiefbau profitiert die Bautätigkeit aktuell vom Konjunkturpaket der Bundesregierung und der Prüfung, ob öffentliche Investitionen vorgezogen werden können.

Im Jahr 2019 erwirtschafteten ungefähr 2.800 Tiefbau-Betriebe mit gut 19.600 Mitarbeitern einen Umsatz von insgesamt 35,6 Milliarden Euro. Das schreibt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)  auf Basis amtlicher Angaben in seinem vom ifo Institut erstellten Branchenbericht „Tiefbau und Baustellenvorbereitung“. Über 50 Prozent des Umsatzes stammen aus dem Straßen- und Bahnverkehrsstreckenbau. Auch das Jahr 2020 begann für die Unternehmen im Tiefbau zunächst gut: Insgesamt gesehen wuchs ihr Umsatz „sehr kräftig“. Die Corona-Krise und damit verbundenen Maßnahmen führten jedoch zu diversen Belastungen. Der BVR nennt hier Verzögerungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie Material-Engpässe und fehlende Mitarbeiter.

Im Straßenbau ging der Auftragseingang stark zurück

Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Auftragseingänge im Tiefbau während des Zeitraums von Januar bis April 2020 um ein Prozent. Als Ursache nennt der Branchenbericht neben der Corona-Krise ein witterungsbedingt erhöhtes Auftragsniveau im Vorjahreszeitraum. Die einzelnen Bereiche im Tiefbau trugen in den ersten Monaten des Jahres 2020 aber sehr unterschiedlich zum Auftragsrückgang bei. Während die Aufträge im Straßenbau um etwa neun Prozent einbrachen, ging es im Tiefbau ohne Straßenbau sogar um gut vier Prozent aufwärts. Befördert wurde dieses Wachstum von einer regen Nachfrage der Deutschen Bahn für Bahnstrecken, Brücken und Tunnelbauten, schreibt der BVR.

BVR prognostiziert angespanntes Niveau bei der Ertragslage

Zahlen zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern für Tiefbau-Unternehmen gibt es in der amtlichen Kostenstrukturstatistik. Das Ergebnis erreichte demnach laut Statistik bei den einbezogenen Tiefbaufirmen im Jahr 2018 im Schnitt acht Prozent des Bruttoproduktionswertes. Im Bausektor ist mit dem Bruttoproduktionswert vor allem die Gesamtbauleistung gemeint. Für das Jahr 2019 gibt es in der Kostenstrukturstatistik noch keine Zahlen. Der BVR rechnet jedoch damit, dass das Ertragsniveau aus dem Jahr 2018 bei merklich steigenden Umsätzen auch im Jahr 2019 erreicht worden ist. Für das laufende Jahr 2020 prognostiziert der Verband ein Absinken auf ein angespanntes Niveau. Ursachen dafür sieht er in der „sich abzeichnenden Abschwächung des Umsatzwachstums“ sowie in einer höheren Kostenbelastungen durch Maßnahmen im Hygiene- und Gesundheitsschutz aufgrund der Corona-Krise.

Gute Chancen für Erholung der Baukonjunktur

Laut BVR stehen die Chancen auf eine erholte Baukonjunktur im weiteren Verlauf diesen Jahres trotz allem recht gut. Dazu tragen aus Sicht des Verbandes die „inzwischen vorgenommenen Schritte in Richtung einer Normalisierung des Wirtschaftslebens“ bei. Als eins der wichtigsten Themen der Branchen bezeichnet der BVR aktuell das Konjunkturpaket der Bundesregierung. Es sieht unter anderem die Prüfung vor, ob sich geplante öffentliche Investitionen vorziehen lassen. Darüber hinaus könnte das Vergaberecht zeitweise vereinfacht werden.

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