Trotz steigender Verfügbarkeit – Baumaterial teurer denn je

Trotz steigender Verfügbarkeit - Baumaterial teurer denn je
Foto: Roland Riethmüller

Bei den deutschen Bauunternehmen nehmen die Versorgungsengpässe langsam ab. Das Baumaterial bleibt aber dennoch weiterhin Kostentreiber, denn die Baumaterialpreise sind so hoch wie nie zuvor. Problematisch ist bei vollen Auftragsbüchern auch das Thema Fachkräftemangel. Zwar hat sich die Situation grundsätzlich ein wenig entschärft, doch noch immer ist zu wenig Fachpersonal vorhanden.

Die Versorgungsengpässe der deutschen Bauunternehmen nehmen ab. Laut dem ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München meldeten im Januar 2022 nur noch 25,3 Prozent der Bauunternehmen im Hochbau Beeinträchtigungen, im Dezember waren es dagegen noch 31,3 Prozent. Auch im Tiefbau ist die Zahl von 23,1 Prozent auf 20,4 Prozent zurückgegangen. Trotzdem bereitet das Baumaterial vielen Bauunternehmen große Sorgen. „Das Material bleibt allerdings weiterhin ein Kostentreiber am Bau”, erklärt ifo-Forscher Felix Leiss. “Das sehen wir auch im Baustoffgroßhandel: Hier wurden im Januar flächendeckend steigende Verkaufspreise gemeldet.“ Weiter bestätigt er, dass besonders der Hochbau von den steigenden Materialkosten betroffen sei.

Stärkster Anstieg der Preise für Baumaterial seit dem Jahr 1949

Das Statistische Bundesamt meldet sogar den stärksten Anstieg der Baumaterialpreise seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Besonders betroffen seien demnach Holz und Stahl. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), führt den starken Anstieg der Preise für Baumaterial auf die sich nur langsam abbauenden Knappheiten zurück. Steigende Baumaterialpreise, der Klimaschutz und staatliche Anforderungen tragen ebenfalls zu den hohen Kosten bei. Wichtig sei aber auch, dass die steigenden Preise nicht 1:1 den Mieterinnen und Mietern berechnet werden. Aus diesem Grund muss eine soziale Frage nach Wohnraum zusätzlich durch die Politik beantwortet werden. Die Branche rechnet Mitte des Jahres mit einer leichten Entspannung. Die Auftraggeber und Bauunternehmen müssen auch weiterhin mit Preisschwankungen beim Baumaterial rechnen und diese mit einkalkulieren. Ein fairer Umgang mit diesen nicht beeinflussbaren Faktoren sei zu empfehlen.

Leichte Entspannung beim Fachkräftemangel

Sorge bereitet auch immer noch der Fachkräftemangel. Obwohl die Auftragsbücher voll sind, belastet das die Bauunternehmen zunehmend. Im Hoch- und Tiefbau ging der Fachkräftemangel zwar leicht zurück. Demnach berichten 34,4 Prozent der Tiefbaubetriebe über einen Mangel an Bewerbern, im Dezember waren es noch 37,1 Prozent. Im Hochbau sind 31,8 Prozent betroffen. Dies entspricht einem Rückgang um 5,6 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Allerdings ist der Wert zuvor innerhalb eines Jahres um 15,5 Prozent gestiegen.

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