Verhaltene Baukonjunktur - Baugewerbe erwartet weiteren Rückgang
Angesichts der Corona-Krise ist die Stimmung der Bauwirtschaft zunehmend verhalten. Das ergab eine Umfrage unter Bauunternehmen im Baugewerbe zur aktuelle Baukonjunktur. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren schlagen sich die Produktionsentwicklung und die Nachfrage nicht auf die Bautätigkeit nieder. Die Geräteauslastung ist zwar stabil, doch die Vorjahreswerte werden deutlich verfehlt. Auch die übliche Belebung im Frühsommer ist ausgeblieben.
In der Bauwirtschaft ist die derzeitige Stimmung eher verhalten. Das zeigte eine aktuelle Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Besonders beim Wirtschaftsbau und beim öffentlichen Bau melden die befragten Bauunternehmen eine rückläufige Entwicklung. "Wie schon im Vormonat sehen wir weiterhin die auch noch im Juni bestehenden Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Unternehmen haben einen zusätzlichen Aufwand, um die Gesundheit der Mitarbeiter durch Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln zu schützen", erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB. Weiterhin betont er, dass es immer noch zu Störungen in den Lieferketten kommt. Sollte sich der aktuelle Konjunkturtrend verfestigen, dann wird die Baubranche in diesem Jahr ein schlechteres Ergebnis erzielen, als im vergangenen Jahr, so Pakleppa weiter.
Rückläufige Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr
Überhaupt wird die Entwicklung der Nachfrage deutlich niedriger eingeschätzt als noch vor Jahresfrist. Im öffentlichen Bau und im Wirtschaftsbau überwiegen die rückläufigen Meldungen jener, die ein unverändertes Niveau erwarten. Die Geräteauslastung ist stabil und liegt auf dem Niveau des Vormonats. Eine Auslastung von 78 Prozent wird im Hochbau erreicht, der Tiefbau kommt auf 72 Prozent. Damit werden aber die Werte des Vorjahres deutlich verfehlt. Im Hochbau betrug die Entlastung 85 Prozent und im Tiefbau 80 Prozent.
Sinkende Auftragsbestände und abnehmende Auftragsentwicklung
Knapp über dem Vormonatsniveau halten sich die Auftragsbestände. Im Hochbau liegen diese bei 3,6 Monaten, der Tiefbau konnte mit 2,5 Monaten etwas zulegen. Die Auftragsbestände beim Wohnungsbau werden mit noch ausreichend beschrieben. Die Meldungen über zu kleine Bestände haben im öffentlichen Bau und im Wirtschaftsbau deutlich zugenommen. Die Erwartungen im Geschäftsbereich und bei der Auftragsentwicklung fallen abnehmend aus. Die Preise für Bauleistungen sehen die Unternehmen weiterhin unter erheblichem Druck. Die Investitionstätigkeit ist lediglich auf die Beschaffung von Ersatzleistungen ausgerichtet.
Ausbleibende Belebung der Baukonjunktur im Frühsommer
Das Fazit ist, dass die typische Belebung der Baukonjunktur im Frühsommer leider ausgeblieben ist. Beeinflusst hat dies offensichtlich die Corona-Pandemie, deren Auswirkungen erst jetzt zu spüren sind.
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