Verhandlung Mindestlohn im Bauhauptgewerbe vertagt

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Foto: Roland Riethmüller

Vergangene Woche fand die erste Verhandlungsrunde für die aktuellen Tarifgespräche am Bau statt. Wenig überraschend verliefen jedoch die Gespräche um die Mindestlöhne ergebnislos, zu weit auseinander liegen die Vorstellungen der Tarifparteien im Bauhauptgewerbe. Nach einer kontroversen Diskussion haben sich daher die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf weitere Gespräche Mitte September vertagt.In der Mindestlohntarifrunde im Bauhauptgewerbe zwischen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) und den Arbeitgeberverbänden Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) ist die erste Verhandlung am 15. August 2017 ohne Einigung vertagt worden. Der stellvertretende IG-Bau-Vorsitzende und gleichzeitiger Verhandlungsführer Dietmar Schäfers warf den Arbeitgebern nicht verhandlungsfähige Vorstellungen vor. Diese würden sogar soweit gehen, dass der Mindestlohn für Facharbeiter abgeschafft werden sollte, empört sich Schäfers und verweist auf den immer wieder beklagten Fachkräftemangel und die Konkurrenz aus Süd- und Osteuropa. Damit wäre aber die gleiche Situation gegeben wie im Osten, wo viele Facharbeiter für den gleichen Lohn arbeiten müssten, wie ihre ungelernten Kollegen. Er erklärt, dass sich der Mindestlohn im Bauhauptgewerbe des Westens bereits bewährt habe. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass der Branchenmindestlohn auch im Osten komme. Außerdem sagte er, dass sich die Arbeitgeber daran erinnern sollten, dass der Branchenmindestlohn den Wettbewerb ordnet. Vor der Einführung herrschte noch Lohndrückerei und der Markt wurde von Dumpingfirmen buchstäblich überrannt, die alle aus dem Ausland kamen. Für die inländischen Betriebe war es unmöglich geworden, hier mitzuhalten.Es werden zwei Mindestlöhne gefordertInsgesamt fordert die IG Bau zwei Mindestlöhne für das ganze Bundesgebiet. Deren Vorstellungen zielen darauf hinaus, dass der Mindestlohn für Facharbeiter 80 Prozent des Tariflohns betrage, den Spezialfacharbeiter bekommen. Die geltenden Mindestlöhne für das Bauhauptgewerbe würde dann von 14,70 Euro auf 15,60 Euro steigen. Darüber hinaus sollen die Mindestlöhne für Helfer ebenfalls auf 80 Prozent des Facharbeitermindestlohns steigen. Ungelernte würden dann 12,50 Euro statt bisher 11,30 Euro bekommen. Bei den Arbeitgebern kam dieser Vorschlag jedoch nicht an. Sie schlugen für die nächsten drei Jahre eine Steigerung von 25 Cent die Stunde vor. Die IG Bau sieht sich außerstande, diesen Vorschlag zu akzeptieren. Sie plädieren für einen fairen Wettbewerb im Baugewerbe, bei denen es den Mitgliedern der Arbeitgeberverbände weiterhin ermöglicht wird, für gute Arbeit auch einen guten Lohne zu bezahlen. Schäfers sagte dazu weiterhin, dass saubere Verhältnisse am Bau dringend nötig seien. Die nächsten Verhandlungen finden am 20.9.2017 in Berlin statt.

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