Wärmepumpen im Wohnungsbau: führend, aber hohe Bauqualität nötig

Wärmepumpen im Wohnungsbau: führend, aber hohe Bauqualität nötig
Foto: BWP

In Deutschland gibt es immer mehr Gebäude, in denen erneuerbare Energien zum Heizen eingesetzt werden. Bei den fertiggestellten Wohngebäuden machte das im Jahr 2021 über zwei Drittel aus. Doch für diese innovativen Heizsysteme werden besondere Anforderungen an die Bauqualität gestellt. Denn im Gegenteil zu den klassischen Heizsystemen stellen Wärmepumpen nicht unendlich viel Energie her. Zudem kann es bei handwerklichen Mängel zu einem Entweichen der Wärme kommen.

Bei über 70,7 Prozent der im Jahr 2021 fertiggestellten Neubauten wurden zum Heizen erneuerbare Energien genutzt. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit stieg der Anteil gegenüber dem Jahr 2020 in Hohe von 68,8 Prozent um knapp zwei Prozentpunkte. Diese Systeme erfordern jedoch eine hohe Bauqualität. “Aus diesem Grund rächen sich auch kleinste Verarbeitungsfehler bei der Bauausführung”, erklärt Heiko Püttcher, Vorsitzender des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC). “Handwerkliche Mängel können dazu führen, dass das Haus nicht die notwendige Luftdichtheit aufweist, zu viel warme Luft nach außen entweichen kann und somit trotz einer eigentlich ausreichend dimensionierten Heizungsanlage nicht genügend Wärme zur Verfügung steht.“ Schwachpunkte sind häufig nicht fachgerecht eingebaute Fenster oder nicht richtig abgedichtete Rohre. Systematische Qualitätskontrollen sind daher am Bau schon lange Standard, um konsequent Baumängel zu entlarven.

Verteilung der Heizsysteme: Öl- und Gasheizungen stark rückläufig

In mehr als der Hälfte der Fälle wurden im vergangenen Jahr Wärmepumpen als Hauptenergiequelle eingebaut. Ihr Anteil stieg damit von 45,8 Prozent im Jahr 2020 auf 50,6 Prozent im Jahr 2021. Erdgas wurde im vergangenen Jahr als zweitwichtigste Energiequelle mit 34,3 Prozent in gut einem Drittel der Wohngebäude eingebaut. Dabei ist die Bedeutung der Gasheizungen in den vergangenen Jahren jedoch stark zurückgegangen. Im Jahr 2015 wurden diese noch bei 51,5 Prozent der Wohngebäude eingebaut und im Jahr 2020 schon nur noch bei 39 Prozent. Bei den Ölheizungen lag der Anteil nur noch bei 0,6 Prozent. Solarthermie und Holz sind die wichtigsten sekundären Energiequellen. Bevorzugt wurde Solarthermie von 13,1 Prozent und Holz von 11,8 Prozent der Bauherren.

Wärmepumpen sind die wichtigsten Heizsysteme

Wärmepumpen kommen besonders in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz. Dort betrug der Anteil im Jahr 2021 53,9 Prozent. Bei den Mehrfamilienhäusern war der Anteil deutlich niedriger und lag nur bei 30,6 Prozent. Mehrfamilienhäuser wurden mit 39,1 Prozent mit Erdgas und 21,4 Prozent durch Fernwärme beheizt. Bei den anderen erneuerbaren Energien waren es insgesamt 4,5 Prozent, die als primäre Heizquelle in den neuen Wohngebäuden genutzt wurden. In der Zukunft dürfte der Anteil von Wärmepumpen auch weiterhin ansteigen.

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