Wie Startups die Digitalisierung in der Bauwirtschaft fördern
Die veränderten Rahmenbedingungen sind eine große Herausforderung für die Bauwirtschaft. Das hat zur Folge, dass die Notwendigkeit zur Digitalisierung in der gesamten Baubranche kontinuierlich steigt. Doch die tradierte Branche tut sich immer noch schwer damit, sich zu modernisieren. Innovationen kommen daher primär von sogenannten ConstructionTech-Startups, die bei der Etablierung neuer Prozesse unterstützen. Ein neuer Interessenverband hilft jetzt den Startups, der Bauwirtschaft zu helfen.
Die Wirtschaftskrisen 1995 und 2008 konnten der Bauwirtschaft nicht viel anhaben. Sogar die Corona-Krise hat nur einen geringen Einfluss auf die Baukonjunktur. Bereits seit Jahren kann sich die Baubranche über gestiegene Umsätze freuen. Die Herausforderungen steigen aber trotzdem spürbar an. Der immer noch akute Fachkräftemangel und der damit verbundene Wandel in der Baubranche zwingen jeden Beteiligten am Bau, sich mit der Digitalisierung zu befassen. Beschleunigt wird dieser Prozess durch die Corona-Krise und der damit verbundenen Akzeptanzsteigerung für die Digitalisierung. So gab es während der vergangenen Jahre kaum eine Veranlassung für Innovationen auf den Baustellen. Heute ist es jedoch immer wichtiger, mehr Effizienz am Bau zu zeigen. Obwohl die Bauprojekte heutzutage sehr komplex sind, ist die Bauweise oft immer noch die gleiche wie vor 40 Jahren.
Startups unterstützen die Baubranche bei der Digitalisierung
Aus diesem Grund gibt es immer mehr Startups, die die Bauwirtschaft bei der Digitalisierung unterstützen und Lösungen finden wollen. Viele dieser Jung-Unternehmen erkennen zwar den Bedarf, haben aber keine Ahnung von der Branche. Aus diesem Grund wurde Anfang letzten Jahres der Bundesverband Digitales Bauwesen (BDBau) e.V. gegründet, der Interessenvertretung der ConTech-Startups. Die aktuell 59 Mitglieder werden dabei von den fünf Vorstandsmitgliedern Inga Stein-Barthelmes, Kilian Eckle, Oliver Hans, Roland Riethmüller und Marco Thiess tatkräftig unterstützt. Als Förderer sind darüber hinaus der Deutsche Wohnbau Verbund und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) aktiv.
Der BDBau hilft den Startups, der Bauwirtschaft zu helfen
Zu dem Service, der den Mitgliedern zur Verfügung gestellt wird, gehören Vergünstigungen sowie kostenlose Teilnahmemöglichkeiten an Veranstaltungen, ein abwechslungsreiches Webinar-Programm und die Vernetzung mit anderen Branchenvertretern und Startups. Der BDBau hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bauwirtschaft für die Digitalisierung zu sensibilisieren. Fortschritt und Innovation werden dabei gefördert, um allen Beteiligten am Bau der Weg in die Digitalisierung zu erleichtern. "Vielen Unternehmen haben hinsichtlich der Digitalisierung ähnliche Herausforderungen", erklärt der BDBau-Vorstandsvorsitzende Roland Riethmüller. Weiter betonte er, dass es gerade in der heutigen Zeit so wichtig sei, sich mit den Veränderungen auseinander zu setzen. Der BDBau unterstützt Startups und deren Kunden auf dem Weg in die Zukunft.
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Vom Nutzen der Digitalisierung:
„Arbeitsprozesse können dank IT schneller, effizienter und damit besser werden – wenn der analoge Prozess stimmt. Wenn sie allerdings einen schlechten analogen Prozess digitalisieren, haben sie hinterher einen schlechten digitalisierten Prozess.
Wenn sie allerdings den digitalen Prozess vor der Digitalisierung überarbeiten, kann allein diese Transformation – auch ohne Digitalisierung – vorteilhaft sein.“
(André T. Nemat)