Erstmals ist seit längerer Zeit die Nachfrage nach Wohnraum im November 2021 leicht zurückgegangen, während für den Wirtschaftsbau ein kräftiger Anstieg zu verzeichnen war. Möglicherweise sind die stark gestiegenen Baupreise schuld an der geringeren Nachfrage im Wohnungsbau. Trotzdem zeigt sich die Baubranche für die Zukunft optimistisch. Denn das täuscht auch nicht darüber hinweg, dass die Baukonjunktur auch weiterhin der Motor der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur in Deutschland ist.
Der Wirtschaftsbau konnte im November 2021 einen starken Zuwachs für sich verbuchen, während der Wohnungsbau eher deutlich zurückgegangen ist. Der Hauptgeschäftsführer vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver-Müller, führt die aktuellen Zahlen insbesondere auf steigende Investitionen der Bahn zurück. So haben die Baubetriebe für den Wirtschaftsbau laut dem Statistischen Bundesamt und dem ifo Institut ein Orderplus von nominal 11,7 Prozent gemeldet. Bei der Bahn, die den gewerblichen Neubau dominiert, stiegen die Aufträge sogar um 24,8 Prozent.
Wirtschaftsbau boomt, Wohnungsbau im Abschwung
Eingebrochen ist dagegen der Wohnungsbau mit 4,5 Prozent, was einem realen Rückgang von sogar 15,4 Prozent entspricht. Müller erklärt, dass die Neubaupreise vor allem aufgrund der steigenden Baumaterialpreise deutlich teurer geworden seien. Das halte die privaten Bauherren zunehmend von einer Vergabe weiterer Aufträge ab. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass die hohen Preise nicht von Dauer seien. Allerdings könnte sich der Rückgang durch den Wegfall der BEG-Förderung noch verstärken. Projekte, die bereits in Planung sind, werden wegen ansteigender Unrentabilität nun teilweise sogar überhaupt nicht mehr umgesetzt.
Baukonjunktur im Baugewerbe weiter positiv
Trotz der leicht enttäuschenden Zahlen kommt das Bauhauptgewerbe im November 2021 immer noch auf ein Auftragsplus in Höhe von 4,8 Prozent. Leider entspricht das real nur einem Minus von 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist der Auftragseingang preis-, saison- und kalenderbereinigt um 7,1 Prozent gesunken. Dennoch ergibt sich für die ersten elf Monate immer noch ein leichtes reales Plus von 1,3 Prozent. Nominal macht das 7,7 Prozent aus. Müller betont, dass das für das laufende Jahr immer noch ein gutes Auftragspolster sei. Man blicke optimistisch in die Zukunft und erwarte, dass sich die Lieferengpässe im ersten Halbjahr beruhigen werden. Insgesamt gehe man weiterhin von einem Umsatzplus von nominal 5,5 Prozent und real von 1,5 Prozent aus. Im vergangenen Jahr haben sich die Engpässe auf den Umsatz ausgewirkt. Obwohl die Auftragsbestände hoch waren, sind diese in den ersten elf Monaten nur um nominal 1,0 Prozent gestiegen. Das macht real ein Minus von 5,6 Prozent aus.
Grund der hohen Erstellungskosten von Reihenhäusern
Für z.B. hohen Erstellungskosten bei den Reihenhäusern ist der allgemein angewendeter Standardplan auch größtenteils mitverantwortlich. Prall gefühlt mit unnötigen Teilen in der Wohnfläche wird auch das Gebäudevolumen größer und die Erstellungskosten – als auch die Marge des Bauträgfers – höher. Mit der herrschenden Überzeugung, dass ein anderer Plan für diese Häuser nicht möglich ist, bleibt alles auf Kosten des ahnungslosen Käufers beim alten.
Neu Planungen für diese Häuser mit gravierend besseren Ergebnissen für alle hier Beteiligten sind nicht nur möglich, sie sind vorhanden. Für ihre Anwendung fehlt nur ein kluger Bauträger