Ziegel im Ranking der Baustoffe ganz oben
Der Ziegel ist der überwiegend verwendete Baustoff in Deutschland. Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern ist sein Anteil sogar noch höher, bestätigt die Deutschen Ziegelindustrie. Demnach liege der Hauptgrund für den steigenden Marktanteil der Ziegelindustrie in der sehr guten Baukonjunktur des vergangenen Jahres. Die Marktdynamik im Wohnungsbau müsse nun gefestigt werden und die Politik Maßnahmen ergreifen.
Laut Statistischem Bundesamt hat man im Jahr 2017 beim Bau von 34.350 der insgesamt 110.051 erstellten Wohngebäude in Deutschland Ziegel verwendet. Das entspricht einem Anteil von etwa 31 Prozent. Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern lag der Anteil der mit Ziegel erbauten Wohngebäuden sogar bei 34,7 Prozent. Für den Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie bedeuteten die Zahlen einen um 0,4 Prozent gestiegenen Marktanteil bei sämtlichen neu fertiggestellten Wohngebäuden. Dagegen stieg der Marktanteil der Ziegelindustrie bei den Ein- und Zweifamilienhäusern um 0,9 Prozent.
Unterschiede beim Baustoff Ziegel gibt es zwischen Ost und West
In der Zahlenreihe der Jahre 2011 bis 2017 liegt die Zahl der mit Ziegel erbauten Wohngebäude immer zwischen 30.000 und 35.000. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen Ost und West. Das liegt natürlich einerseits an den deutlich geringeren Fertigstellungen in den fünf neuen Bundesländern im Vergleich zu den elf alten. Andererseits war der Ziegel im Jahr 2017 im Osten Deutschlands mit 4.279 fertiggestellten Ziegelbauten nur der zweitbeliebteste Baustoff. Hier dominierte der Porenbeton mit 6.976 Fertigstellungen. Im Westen Deutschlands lag der Anteil der Ziegelbauten dagegen mit 32,5 Prozent über dem Durchschnitt.
Der Verband formuliert Forderungen an die Politik
Die Bundesregierung solle die von ihr angekündigte Wohnraumoffensive schnell umsetzen, um die bestehende Marktdynamik im Wohnungsbau zu festigen, sagte Stefan Jungk, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie, angesichts der präsentierten Zahlen. Darüber hinaus empfahl Jungk eine Musterbauordnung für ganz Deutschland, entschlackte Normen und Bauvorschriften sowie die Förderung günstigen Baulands.
Zugleich forderte Jungk von Teilen der Politik Zurückhaltung. Die seit einiger Zeit zu beobachtende Bevorzugung von Teilen der Politik für bestimmte Bauweisen trage kaum Früchte, wird er zitiert. "Die Menschen brauchen keine Bevormundung, um sich für den für sie optimalen Baustoff zu entscheiden", heißt es weiter. Deutschland brauche 400.000 neue Wohnungen im Jahr. Die Politik solle sich um die Rahmenbedingungen kümmern. Wie gebaut werde, solle man jedoch den Marktteilnehmern überlassen.
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