Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen wegen mangelnder Ladungssicherung auf LKWs. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzt sogar, dass bei mindestens 25 Prozent aller durch LKWs verursachten Verkehrsunfälle die Hauptursache eine mangelhafte Sicherung der Ladung ist. Dabei ist die Vermeidung solcher Unfälle und auch die richtige Sicherung von Ladung sehr einfach.
Alle Autofahrer wissen aus eigener Erfahrung, wie schnell die Dinge, die man im Fahrzeug mit sich führt, bei plötzlichem Bremsen zur Gefahr werden können. Dies ist häufig auf die falsche Verstauung zurückzuführen und damit auch vermeidbar. Bei einem LKW sind diese Kräfte in der Regel noch viel größer und die möglichen Folgen mitunter auch schwerwiegender. Wer seine Ladung nicht ordnungsgemäß unterbringt, setzt nicht nur sein Leben und das anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel, er riskiert auch Bußgelder, Punkte in Flensburg oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.
Da die Gefahren von ungesicherter oder auch falsch gesicherter Ladung in der Praxis oft unterschätzt werden, hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) die Kampagne „Risiko raus!“ gestartet. In diesem Zusammenhang informiert sie Unternehmen und Fachleute, wie man die Ladung korrekt sichert. Dabei informiert die BG BAU sowohl direkt in den Baubetrieben und Ausbildungszentren, als auch durch Schulungen mit den Unternehmen, Baubetrieben, Polieren sowie mit hauptberuflichen Kraftfahrern.
Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU sagt: „Wer glaubt, Ladung bleibt fest, wenn sie mit Körperkraft nicht zu verschieben ist, macht einen gefährlichen Fehler.“ Gerade beim Beschleunigen, Bremsen und in Kurven wirken enorme Kräfte auf die Ladung. In Zahlen heißt das, dass beim Anfahren und in Kurven bis zu 50 Prozent des Eigengewichts auf die Ladung wirken. Beim Bremsen sind es sogar bis zu 80 Prozent, die die Ladung nach vorne drücken. Das macht deutlich, wie wichtige die richtige Beladungsart und –sicherung sind. In einem PKW ist die Sicherung der Ladung etwas einfacher als in einem LKW. Beim Beladen des Kofferraums im PKW sollte darauf geachtet werden, dass das Gepäck stets weit nach vorne geschoben werden sollte. Des Weiteren sind schwere Gegenstände nach unten zu legen. Damit die Ladung nicht rutschen kann, empfehlen sich auch Antirutschmatten, die man ganz einfach unter die zu ladenden Dinge legen kann. In Kombis sollte man darüber hinaus auch Trenngitter oder -netze verwenden, um Fahrzeuginsassen vor loses Gepäck zu schützen.
Im LKW ist die richtige Sicherung schon etwas umfangreicher, dennoch nicht wesentlich schwerer. Auch hier kann man auf die Antirutschmatten zurückgreifen, die dann mit etwa 30 Millimetern aber auch um einiges stärker sind als die für PKWs. Bei leichter Ladung bietet sich auch die kraftschlüssige Ladungssicherung an. Hier werden die Gegenstände durch Spanngurte gegen Verrutschen und Bewegen gesichert. Mittels Ratschen (Spannwerkzeugen) werden diese Gurte entsprechend fest gezogen. Die Antirutschmatten und Spanngurte sollten nur bis zu einem Gewicht von zwei Tonnen verwendet werden. Sobald die Ladung schwerer ist, kann diese Methode nicht mehr gegen die entstehenden Kräfte ankommen. Daher empfiehlt sich in diesen Fällen die formschlüssige Ladungssicherung. Hier ist darauf zu achten, dass das Ladegut lückenlos verstaut wird. Das bedeutet, dass alle Leerräume zwischen den Gegenständen ausgefüllt sein müssen. Dies kann durch direktes Stellen des Ladeguts an die Stirn- und Bordwände geschehen. Des Weiteren sollten beispielsweise Staumaterialien wie Europaletten zwischen einzelne Gegenstände gestellt werden. Wichtig ist, dass es keinerlei Freiräume mehr gibt. Nur so kann ein Verrutschen vermieden werden.
Stets zu berücksichtigen ist selbstverständlich immer das vorgegebene Lademaß und das zulässige Gesamtgewicht. Auch die zulässigen Achslasten des Fahrzeugs dürfen nicht überschritten werden. Wenn man bedenkt, das zwischen den Jahren 2005 und 2009 über 900, zum Teil schwere Unfälle mit LKW und Kastenwagen zu verzeichnen waren, die größtenteils immer auf falsche Beladung zurückzuführen waren, so macht es nochmals deutlich, wie wichtige die richtige Ladungssicherung ist.