Energieeffizienz: Dämmwerte von Fenstern oft noch unzureichend

Energieeffizienz: Dämmwerte von Fenstern oft noch unzureichend

In Gebäuden, die neu errichtet werden, gehört es zum Standard, Fenster mit hoher Wärmedämmungsleistung einzubauen. Und dennoch: Ein Fenster, das im Winter gar keine Verluste an Heizenergie mehr verzeichnet, ist noch nicht erhältlich. Noch bedenklicher verhält es sich in Altbauten. Hier sorgen ältere Fenster im Winter nach wie vor für einen viel zu hohen Energieverbrauch. Ist manchen Fällen kann deswegen ein spezieller Sonnenschutz mit Dämmfunktion, zum Beispiel in Form von Wabenplissees, überdenkenswert sein.

Wärmedurchgangskoeffizient entscheidend

Ob ein Fenster gut oder schlecht dämmt, wird ganz allgemein durch den Wärmedurchgangskoeffizient Uw des Fensters nach DIN EN ISO 12567 bestimmt. In seinen Gesamtwert fließt nicht nur der Durchgangswert der Verglasung (Ug-Wert) ein, sondern unter anderem auch der Wärmedurchgang von Fensterflügeln und -rahmen (Uf-Wert). Als Faustregel gilt: Je geringer der Uw-Wert eines Fensters ausfällt, umso energieeffizienter ist es.

Die aktuelle Situation in Alt- und Neubauten

Bei alten, unsanierten Bauten ist dieser Wert entsprechend mangelhaft. Nicht nur ältere Verglasungstypen, sondern auch spröde oder defekte Dichtungen sorgen für schlechte Energiebilanzen, da einerseits Winterkälte durch sie in den Innenraum dringt und umgekehrt Heizenergie nach außen gelangt.

Bei Neubauten hingegen schreibt die Energiesparverordnung (ENEV) einen Uw-Wert von 1,3 W/(m²K) vor. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den Vorgaben der ENEV lediglich um Mindestrichtwerte handelt. Die moderne Fenstertechnologie ist da schon sehr viel weiter. Es gibt mittlerweile sogar schon fünffach verglaste Fenstertypen mit einem Uw-Wert von 0,51 W/(m²K), die darüber hinaus technisch auch noch so ausgerichtet sind, dass sie einen solaren Wärmegewinn erzeugen, der sich ebenfalls positiv auf die Energiebilanz auswirkt.

Wichtig ist: Ob Fenster neu eingebaut oder ausgetauscht werden, sie sollten stets von professionell ausgebildeten Monteuren eingesetzt werden. Denn ein Fenster kann so energieeffizient sein, wie es mag – wenn beispielsweise falsches Material für die Abdichtung verwendet wird, drohen ebenfalls wieder hohe Energieverluste, die auch der leistungsfähigste Fenstertyp nicht ausgleichen kann.

In einigen Fällen ist ein Austausch nicht möglich oder zu teuer

Fakt ist: Ein vollständig isolierendes Fenstermodell ist nach wie vor Zukunftsmusik. Hinzu kommt, dass in manchen Fällen ein Fensteraustausch nicht möglich ist, zum Beispiel in Mietobjekten, in denen der Vermieter über alle baulichen Neuerungen bestimmt. Außerdem kann sich längst nicht jeder Haushalt ein mehrfach verglastes Energiesparfenster leisten. In diesen Fällen bietet sich die Option, mit einem erweiterten Dämmschutz, beispielsweise in Form von Wabenplissees, unnötige Heizwärmeverluste zu minimieren.

Wabenplissees steigern Dämmwerte

Das Fraunhofer Institut für Bauphysik konnte in einer Untersuchung nachweisen, dass Wabenplissees bis zu 25 Prozent an Energie einsparen können. Diese besondere Plissee-Unterart besteht aus zwei Stoffen und ist mit Waben-Luftröhren ausgestattet. Der Dämmeffekt kommt dabei dadurch zustande, dass die Luft in den Waben aber auch die Luftschicht zwischen Fensterscheibe und Wabenplissee den Wärmedurchgang stark verlangsamt.

Damit das Fenster durch den Dämm-Sonnenschutz bestmöglich abgedeckt ist, empfiehlt es sich laut Online-Fachhändlern wie Livoneo Wabenplissees unbedingt scheibennah anzubringen – das heißt direkt am Flügelrahmen.

Unbedingt im Fachhandel über geeignete Montagen informieren

Die Montage kann wahlweise klassisch verschraubt oder bohrfrei erfolgen, zum Beispiel mit Klemmträger-Systemen oder Klebeplatten. Im Gegensatz zu einem professionellen Fenstereinbau, der unter anderem fundiertes Wissen über Gesetze der Bauphysik erfordert, können auch handwerklich Ungeübte ein Wabenplissee montieren.

Trotzdem ist es ratsam, sich im Fachhandel vorher ausführlich beraten zu lassen, welche Montageform sich für den jeweiligen Fenstertypen überhaupt eignet. In Mietwohnungen darf zum Beispiel ein Fenster ohne explizite Vermietererlaubnis nicht angebohrt werden. Und einige Holz- und Aluminiumfenster wiederum bereiten aufgrund einer fehlenden Gummidichtung auf der Rückseite Probleme bei der Befestigung mit klassischen Klemmträgern. Sehr dünne Klemmhalter mit Metallspangen oder Klebeleisten, die auf dem Fensterglas neben den Dichtungsbändern fixiert werden, eignen sich jedoch meistens für alle Fenstermodelle.