Modulares und serielles Bauen - das sind die drei Hürden
Unter dem Motto "Modulares Bauen der Zukunft" trafen sich kürzlich Experten auf einer großen Modulbauveranstaltung. Aufgezeigt wurden dabei die drei Hürden, die serielles Bauen und den Modularbau erschweren. Herausgestellt wurde ebenfalls, wie andere Industrien ihre Produktivität deutlich steigern konnten. Während die Baubranche immer noch auf der Stelle tritt. Es steht fest, dass eine grundlegende Digitalisierung notwendig ist.
Es ist bereits das dritte Mal, dass der Heuer Dialog als größte Modulbauveranstaltung in Deutschland stattfand. Frank Talmon l'Armée, CEO und Gründer von Semodu benannte anlässlich dieses Kongresses Ende Oktober die großen Herausforderungen, die beim modularen und seriellen Bauen die Modernisierung der Branche ausbremsen. Eine Herausforderung sei, dass sich das Bauwesen ähnlich wie die Automobilbranche konsolidieren müsse, um Marktkräfte zu bündeln. Kapital für große Investitionen in Innovationen haben nur große Unternehmen. Es werden Vorbilder gebraucht, die den Weg für modernes Bauen freimachen. So wäre es möglich, dass unterschiedliche Module in hoher Stückzahl in den automatisierten Fertigungswerken hergestellt werden können.
Vereinheitlichung der Bauvorschriften
In Deutschland gibt es über die Bundesländer hinweg eine hohe Zahl unterschiedlicher Bauvorschriften. Diese zweite Hürde erschwert es, seriell über die Grenzen hinaus zu arbeiten. Deshalb wird gefordert, dass die Bundesländer die Bürokratie abbauen und die Bauvorschriften vereinheitlichen. Dabei sollen die hohen Sicherheitsstandards nicht infrage gestellt werden. Vielmehr geht es darum, dass in allen Städten die gleichen Brandschutzregeln gelten. Es könne schließlich nicht sein, dass es in Berlin andere Brandschutzregeln gäbe als in Brüssel, Paris oder München.
Digitalisierung vorantreiben und Hürden beseitigen
Modulares Bauen und serielles Bauen braucht eine grundlegende Digitalisierung. In anderen Industrien wird die Produktivität deutlich gesteigert. Die Baubranche braucht für jedes Projekt einen neuen Prototyp. Das ist die dritte Hürde. Nur durch eine Standardisierung der Praktiken in der Branche kann dieser Umstand behoben werden. Das bedeutet in der Praxis, dass jedes Projekt immer mit der gleichen Projektmathematik angegangen werden muss. Außerdem sind zur Lösung und Unterstützung der Prozesse digitale Anwendungen nötig. Das beginnt bereits beim Konzept eines Gebäudes bis zur Vollendung. Durch die Digitalisierung wird die Kommunikation gefördert. Sie verhilft zu kürzeren Wegen und ermöglicht eine bessere Transparenz. Nur durch die Beseitigung dieser Hürden könne modulares Bauen und serielles Bauen möglich werden.
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