Veraltete Technik der Bauverwaltung bedroht Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft befindet sich wegen der Corona-Krise ebenfalls in einer schwierigen Situation. Wegen der fehlenden IT-Infrastruktur in der Bauverwaltung darf das Baugewerbe aber nicht zum Stillstand kommen. Wie es scheint, ist auch die Berliner Verwaltung nur unzureichend darauf vorbereitet, die Mitarbeiter ins Home-Office zu schicken. Eine aktuelle Anfrage des Abgeordnetenhauses an den Berliner Senat zeigt, dass es offensichtlich an Laptops und der entsprechenden Software mangelt.
Der bereits seit zwei Wochen laufende Teil-Lockdown belastet die Bauwirtschaft genauso wie andere Branchen. Doch der Ablauf der Bauarbeiten wird darüber hinaus durch weitere Aspekte erschwert. “Es darf nicht zusätzlich zu Verzögerungen oder gar Stillstand im Baugewerbe aufgrund der fehlenden IT-Infrastruktur in den Behörden kommen, wie bereits im ersten Lockdown", warnt Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin-Brandenburg. Sie betonte weiter, dass aufgrund der zunehmenden Digitalisierung die Verwaltungen schon längst mit moderner Technik hätten ausgestattet werden müssen.
Bauverwaltung muss auch im Teil-Lockdown arbeitsfähig bleiben
Trotzdem sieht es so aus, dass die Berliner Verwaltung nicht ausreichend genug auf die Versetzung ihrer Mitarbeiter ins Homeoffice vorbereitet ist. Schon der erste Lockdown im Frühjahr hat deutlich gemacht, dass die Berliner Verwaltung nicht in der Lage war, die Arbeitsfähigkeit auch remote zu gewährleisten. Es fehlt an mobilen Endgeräten, einer entsprechenden Software und an einer sicheren Internetverbindung. Anträge der Bauunternehmen konnten somit nicht vom heimischen Arbeitsplatz aus bearbeitet werden. Extreme Verzögerungen auf den Baustellen waren die Folge. Hinzu kommen die zusätzlichen Kosten für die Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg.
Es fehlt an Laptops und Software
Schreiner betont weiter, dass die Behörden zwar sichere externe Verbindungen für die Verwaltungs-IT bekommen habe. Doch diese würden nichts nützen, weil die Laptops und die Software fehlen würden. In den kommenden Wochen während des Teil-Lockdowns ist eine moderne Ausstattung jedoch zwingend erforderlich, um die Funktionsfähigkeit der Verwaltung in Berlin und in Brandenburg aufrecht zu erhalten. Nur so könne die Bauwirtschaft als aktuell noch funktionierender Wirtschaftszweig am Laufen gehalten werden. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie sei es daher besonders wichtig, dass die Bauverwaltung auch weiterhin ausschreibt und Genehmigungen, Anträge und Rechnungen zügig bearbeitet. Es könne nicht sein, dass ein sonst florierendes Baugewerbe zum Stillstand kommt, weil es in den Verwaltungen aufgrund der fehlenden IT-Ausstattung nicht weiter geht. An diesem Zustand müsse sich schnell etwas ändern, damit die Bauwirtschaft weiterhin ein treibender Motor sein kann.
Ich habe kein Verständnis, dass die Verwaltung unter dem Vorwand CORONA KRISE
Vorgänge nur sehr schleppend bearbeitet. Die freie Wirtschaft (Bauwirtschaft) arbeitet
unverändert mit 100 % trotz teilweisem "home-office".
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Vielen Dank für den Artikel.
In der Tat ein handfester Skandal.
Wie kann man denn herausbekommen, wie stark die einzelnen Bauämter in den Bezirken im Vergleich im Verzug sind. Gibt es dazu Zahlen?
Beste Grüße
Jochen.arms@radius-systems.com