Rückenschmerz ist die Volkskrankheit Nummer eins. Fast 75 Prozent aller Deutschen leiden gelegentlich oder dauerhaft an Rückenschmerzen. Einseitige, immer wiederkehrende Belastungen, mangelnder sportlicher Ausgleich und der Abbau der körperlichen Aktivität begünstigen das Entstehen von Rückenschmerzen. In mehr als 90 Prozent aller Fälle ist die Rückenmuskulatur die Ursache des Schmerzes.
Besonders im Bauhandwerk ist die körperliche Fitness gefragt. Arbeiten in gebückter Haltung, im Knien oder über Kopf gehören zum Arbeitsalltag der Beschäftigten. Ungünstige Körperhaltungen können das Muskel-Skelett-System belasten und Rückenschmerzen verursachen. Der Fehlzeitenreport des wissenschaftlichen Instituts (WidO) der AOK von 2014 belegt, dass bei Mitgliedern aus dem Baugewerbe ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen sind. Bei Maurern, Stahlbetonbauern und Straßenbauern war es sogar fast ein Drittel.
Das richtige Maß entscheidet über den Schmerz!
Weder zu viel noch zu wenig Belastung tun dem Rücken gut. Bei zu hohen Belastungen wie ständiges Bewegen von schweren Lasten werden die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule stark beansprucht. Dies kann bei häufigen langandauernden Belastungen zu Schmerzen führen. Aber auch zu wenig Belastung, durch langes Sitzen und zu wenig Bewegung, kann die Muskulatur schwächen und langfristig zu Rückenschmerzen führen. Das gesunde Mittelmaß an Belastung ist für einen gesunden Rücken sehr wichtig! Neben den bereits beschriebenen physischen Belastungen können auch psychische und psychosoziale Faktoren den Rückenschmerz begünstigen. Dazu gehören z.B. zu hohe Arbeitsanforderungen, ständiger Zeitdruck, monotones Arbeiten oder die Sorge um den Arbeitsplatz. Dadurch kann es beispielsweise zu einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen kommen, diese Verspannungen z.B. im Schulter-Nacken-Bereich oder unteren Rücken fördern.
Tipps zur Rückengesundheit im Berufsalltag.
Mit einem gesunden Rücken macht nicht nur der Beruf mehr Freude, sondern steigt auch die Lebensqualität.
Bereits einfache Maßnahmen können die Rückengesundheit verbessern:
- Regeln zum richtigen Heben und Tragen einhalten!
- Weniger häufig schwere Lasten heben oder tragen!
- Körperhaltung öfter wechseln!
- Bei längeren Arbeiten im Knien, Knieschonern nutzen!
- Ergonomische Hilfsmittel nutzen!
- Bei längeren Arbeiten im Stehen ab und zu Bewegungspausen mit kleinen Dehn- und Lockerungsübungen für die Beine machen!
- Bewegungspausen einführen, um die Rückenmuskulatur zu stärken!
Autorenhinweis
Die Autorin, Frau Simone Piede (Dipl. Sportwissenschaftlerin, Betriebliche Gesundheitsmanagerin), ist Beraterin für betriebliches Gesundheitsmanagement bei der uve GmbH für Managementberatung. Die 1988 gegründete uve GmbH ist bundesweit tätig und hat ihren Hauptsitz in Berlin. Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement, Qualitäts-, Umwelt- und Risikomanagement, Organisationsentwicklung und Projektsteuerung sowohl für die Handwerksbranche als auch für die Ver- und Entsorgungsbranche.
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