Bauen mit BIM erhöht Effizienz und macht wieder Spaß

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Foto: Roland Riethmüller

Die Digitalisierung am Bau ist nicht aufzuhalten. Durch veränderte Rahmenbedingungen ist es daher auch für kleine Handwerksbetriebe wichtig, sich heute schon mit dem Thema zu beschäftigen. Das beweist das Modellprojekt BIMiD und zeigt, wie durch die Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette der Bauprojekte erhebliche Effizienz- und Qualitätsverbesserungen realisiert werden können.

Das Bauen in Deutschland ist gekennzeichnet durch die Zusammenarbeit vieler kleiner und mittlerer Unternehmen. Gleichzeitig sind die Bauprojekte durch Unikatcharakter geprägt und verhindern dadurch Skaleneffekte, wie man sie im seriellen Bauen realisieren könnte. Durch eine fortschreitende Spezialisierung steigt auch die Fragmentierung bei der Planung und dadurch die Komplexität bei der Bauausführung. Unter anhaltendem Termin- und Kostendruck lassen sich daher heute Bauprojekte mit den klassischen Planungsmethoden kaum mehr effizient umsetzen. Daher wurde aus den IT-gestützten Planungsverfahren das Konzept der Gebäudemodellierung (Building Information Modeling, kurz BIM) entwickelt. Dieses Verfahren basiert auf offenen, herstellerneutralen E-Business-Standards und setzt auf durchgehende, also unternehmensübergreifende und medienbruchfreie Geschäftsprozesse. Dabei können alle am Bau Beteiligten in vernetzter, unternehmensübergreifender Teamarbeit auf die objektorientierte, computergestützte Entwurfs- und Ausführungsplanung in fünf Dimensionen (Höhe, Breite, Tiefe plus Zeit und Kosten) zugreifen. Die konsequente Nutzung der Daten über die komplette Wertschöpfungskette eines Bauprojekts ermöglicht dabei vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen erhebliche Effizienz- und Qualitätssteigerungen.

Effizienz- und Qualitätssteigerung durch BIM

Dies bestätigten auch die Ergebnisse auf dem siebten Fachsymposium des Praxismodellprojekts “BIMiD – BIM-Referenzobjekte in Deutschland” Mitte Januar im Rahmen der BAU in München. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Förderschwerpunkts “Mittelstand Digital” geförderte Modellprojekt dokumentierte die Effizienz- und Qualitätssteigerungen von zwei Bauprojekten in Wolfsburg und Ingolstadt. Aus der Anwendung der BIM-Methode bei der Planung und Bauausführung wurden Handlungsempfehlungen für eine weite Verbreitung von BIM in der Bauwirtschaft abgeleitet.

Mit BIM macht Bauen wieder Spaß

“BIM sichert eine neue höhere Qualität und Kontrolle des Planen und Bauens”, bringt es Peter Noisten vom Konsortialführer Fraunhofer IBP als wichtigstes Learning auf den Punkt. Doch auch die hohe Transparenz bei Kosten, Terminen und Qualität haben die Projektpartner und Praxispartner sehr zu schätze gelernt. So setzt Sabine Burkert vom Volkswagen Financial Services noch einen drauf: “Mit BIM macht Bauen wieder Spaß!” Beim Bauherren eines der zwei Referenzprojekte wird vor allem das konsistente, aktuelle Daten-Modell geschätzt, das über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie verwendet werden kann.

Auch kleine Betriebe müssen sich mit BIM beschäftigen

Doch auch die Bauausführung profitiert von BIM. So sieht Andreas Wilhelm von Koster Bau “die große Chance, die Bau- und Immobilienwirtschaft in Richtung Industrie 4.0 zu revolutionieren und die Wertschöpfung erheblich zu steigern”. Hanno Hummerich von OP Engineer geht sogar einen Schritt weiter und warnt, dass es “gerade für kleine und mittlere Unternehmen notwendig ist, sich jetzt mit dieser Methode zu beschäftigen, um nicht abgehängt zu werden”.

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