Building Information Modeling ist für viele Beteiligte der Bauwirtschaft noch immer ein Fremdwort. Doch das digitale Planen und Bauen kommt mit großen Schritten auf uns zu und gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Damit nun die Fehler wie damals bei Public Privat Partnership nicht wiederholt werden, soll nun ein nationales BIM-Kompetenzzentrum Wissen bündeln und Erfahrungen teilen.
Bereits zum Jahresanfang hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) angekündigt, dass im Sommer eine europaweite Ausschreibung für ein nationales BIM Kompetenzzentrum erfolgen soll. Dabei besteht das Ziel darin, für die gesamte Bauwirtschaft eine breite Implementierung und Marktdurchdringung der BIM-Methode zu etablieren. In diesem Kompetenzzentrum sollen alle Erfahrungen und Erkenntnisse aus der digitalen Planungs- und Ausführungsmethode gebündelt werden. Ferner sollen Leitfäden entwickelt und Schulungen sowie Informationsveranstaltungen koordiniert werden.
Ähnliche Fehler wie beim PPP müssen verhindert werden
Die mittelständische Bauwirtschaft begrüßt zwar dieses Vorhaben, weist aber auch darauf hin, dass die Ergebnisse und Erfahrungen zur digitalen Planungsmethode in einer Zentralstelle gesammelt werden sollten. „Ähnliche Fehler, wie sie in der Vergangenheit in Zusammenhang mit Public Private Partnership (PPP) begangen wurden, sollten sich nicht wiederholen“, fordert Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB). „Damals hat fast jedes Bundesland eine eigene PPP-Task Force gegründet und eine Vielzahl von eigenen PPP-Leitfäden und -Empfehlungen veröffentlicht. Das alles hatte viel knappe Manpower gebunden, enorme Kosten produziert und war für die Übersichtlichkeit der PPP-Informationen nicht gerade förderlich”, so Gilka. So hält der BVMB die Ankündigung zur Einrichtung eines eigenen BIM-Kompetenzzentrums der neuen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen für grundlegend falsch.
Große Hoffnungen werden mit der Ausschreibung verbunden
Als Gründungsmitglied der planen-bauen 4.0 GmbH verbindet der BVMB mit dieser Ausschreibung für ein nationales Kompetenzzentrum gleichzeitig große Hoffnungen. So wäre es ein großer Schritt in die richtige Richtung, wenn die planen-bauen 4.0 in das Zentrum integriert werden würde. Auf diesem Weg könnte Deutschland die Innovationsführerschaft beim digitalen Bauen und Planen international übernehmen. Außerdem würde man somit dem Ziel näherkommen, alle ab 2020 geplanten neue Projekte des Bundes digital auszuschreiben und zu vergeben. Es wäre wünschenswert, wenn das BIM-Zentrum auch die Projekte der Länder begleiten würde, erklärte Gilka.