Dass die Konjunktur im deutschen Bauhandwerk ungebrochen hoch ist, ist keine wirkliche Neuigkeit. Doch führt diese Situation auch zum positiven Effekt, dass immer mehr Handwerksbetriebe dies für zahlreiche Investitionen in ihren Betrieb nutzen. Die Art der Investitionen ist zwar recht unterschiedlich, doch konzentriert man sich immer auf die gleichen Bereiche. Der Baden-Württembergische Handwerkstag hat genau diese Investitionsbereitschaft einmal genauer untersucht.
Insgesamt ist es bundesweit um das deutsche Bauhandwerk nach wie vor gut bestellt. Kaum ein Betrieb muss sich über leere Auftragsbücher beschweren. Im Gegenteil, viel mehr verhindert der Fachkräftemangel, noch weitere Aufträge erfolgreich ausführen zu können. Doch zumindest kann eine Vielzahl der Handwerksbetriebe die gute wirtschaftliche Lage nutzen, um in den eigenen Betrieb in unterschiedlicher Form zu investieren.
Starke Investition in den letzten drei Jahren
Wie der Baden-Württembergische Handwerkstag in einer Untersuchung herausgefunden hat, gaben mehr als 90 Prozent der im Kammerbezirk Konstanz befragten Betriebe an, in den letzten drei Jahren wesentliche Investitionen vorgenommen zu haben. Davon gut 60 Prozent sogar wesentlich mehr als im landesweiten Durchschnitt. Dies ist eine beachtliche Entwicklung, die die Betriebe in jedem Fall weiter nach vorn bringen wird.
Vor allem in Anlagen und Werkzeuge wird investiert
Eine berechtigte Frage stellt sich nach der Art der getätigten Investitionen. So sind es insbesondere Maschinen, Geräte und Werkzeuge, sowie Einrichtungen und Fahrzeuge. Aber auch vor Sanierungen und Renovierungen scheuen sich die Betriebe keineswegs. Denn sie haben verstanden, dass Fortschritt nötig ist und man in diesen eben auch investieren muss. So sagt Walter Schulz, Betriebsberater der Handwerkskammer Konstanz: “Handwerker halten ihre Ausrüstung selbstverständlich immer auf dem neuesten Stand und legen immer mehr Wert auf eine für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen attraktive Umgebung.”
Verhaltene Investitionsbereitschaft bei Ausbau des Betriebes.
Die Untersuchung macht aber auch deutlich, dass sich viele Handwerksbetriebe immer noch scheuen, ihr Geld in den Ausbau ihrer betrieblichen Kapazitäten zu investieren. Laut Umfrage nämlich gerade einmal 20 Prozent der Befragten. Ein entscheidender Grund für diese Zurückhaltung ist für die meisten eine unsichere personelle Planbarkeit aufgrund des Fachkräfte- und Auszubildendenmangels. So urteilen immerhin 66 Prozent der Befragten.
Eigenfinanzierung bildet die Basis von Investitionen
Beachtlich ist vor allem, dass die MIttel für die angesprochenen Investitionen in der Regel immer aus dem Eigenkapital gewonnen werden. Gerade einmal 30 Prozent der befragten Betriebe nahmen eine Voll- oder Teilfinanzierung bei Banken in Anspruch. Ähnlich sieht es auch bei den Fördermitteln aus, die man beanspruchen könnte. Lediglich sieben Prozent der Betriebe nutzen diese Gelegenheit für sich.
Für Schulz liegt der Grund zwar auf der Hand, dennoch ist er grundsätzlich für die aktive Nutzung solcher Fördermaßnahmen: “In einer Niedrigzinsphase erscheinen diese Angebote manchem nicht attraktiv genug. Dabei bieten sie eindeutige Vorteile, zum Beispiel große Planungssicherheit.” Deswegen macht sich die handwerkskammer Konstanz auch stark dafür, ihre Betriebe zum Thema Finanzierung und Förderung nachhaltig zu beraten.