Mehr Fortbildung im Baugewerbe durch Konkurrenzdruck

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Foto: Roland Riethmüller

Das Baugewerbe wird internationaler und digitaler und soll billiger und effizienter werden. Zu den dringlichsten Aufgaben gehören die Schaffung von Wohnungen, die Energiewende und der Sanierungsstau im Infrastruktur- und Verkehrsbau. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass kein Bauakteur daran glaubt, dass bis 2023 alles so bleibt, wie es ist. Die meisten Akteure erwarten in ihrer zukünftigen Rolle im Bauprozess tiefgreifende Veränderungen und höhere Anforderungen.

Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult hatte in ihrer jährlichen Trendstudie 600 Architekten, Trockenbauer, Bauunternehmer, Maler und SHK-Installateure in telefonischen Interviews nach deren Erwartungen befragt. Ein Drittel der Befragten, rund 35 Prozent, rechnen mit einer Steigerung des Konkurrenzdrucks. Das wundert nicht, denn durch den zurzeit herrschenden Bauboom ist die Zahl der Firmen in der Baubranche so stark angewachsen, wie das schon lange nicht mehr der Fall war. Doch leider ist der Fachkräftemarkt total leergefegt.

Mehr Fachwissen durch Fortbildung ist gefragt

In den kommenden Jahren wird sich der Wettbewerb unter den Anbietern deutlich verschärfen. Das liegt an dem noch herrschenden Auftragsüberhang, der sich allerdings in den nächsten Jahren wieder normalisieren wird. Mit den neuen technischen Veränderungen in Bezug auf Bauen 4.0 werden auch die Anforderungen an das Fachwissen größer. Deshalb wird mehr Fortbildung erwartet. Das erwarten zumindest 34 Prozent der Befragten. Die Verbände und die Industrie sind nun mit ihren Schulungs- und Fortbildungsangeboten gefragt. So führen die steigenden Auflagen im Hinblick auf die Energieeffizienz zu mehr Verantwortung. Das hat aber wiederum ein Ansteigen der Bürokratie zufolge, wie 26 Prozent der Befragten angaben. Allerdings rechnet man aber auch mit einem Wandel in der Beziehung zu den Kunden. Durch das Internet-Zeitalter sind die Kunden besser informiert und dadurch auch anspruchsvoller. Das sagen 18 Prozent der Befragten. Das bedeutet für die Zukunft, dass der Bauprofi nun auch zum Berater werden muss, wie 15 Prozent der Befragten bestätigen. 17 Prozent gaben an, dass es nicht nur mehr Konkurrenzdruck im Jahr 2023 geben wird, sondern entsprechend wird auch die Kooperation beim Bau steigen, wie beispielsweise durch BIM. Das gaben neun Prozent an.

Auf die Frage, wie sich nach der Einschätzung der Akteure die Rolle im Bauprozess verändern wird, gab es folgende Antworten:

35 Prozent rechnen mit einer stärkeren Konkurrenz. Das mehr Fachwissen durch Fortbildung benötigt wird, gaben 34 Prozent der Befragten an. Dass mehr Verantwortung auf die Akteure zukommen wird, sagten 26 Prozent der Befragten. Mehr Bürokratie erwarten 26 Prozent. Dass die Kunden über mehr Wissen verfügen und anspruchsvoller sind, gaben 18 Prozent an. Dass es im Baugewerbe zu mehr Kooperation und Zusammenarbeit kommen wird, gaben 17 Prozent an. Dass mehr Beratung erforderlich wird, sagen 15 Prozent. Dass die Rolle des einzelnen wichtiger wird, davon gehen 13 Prozent aus. Mehr BIM sagten neun Prozent. Früher in den Bauprozess mit einbezogen gaben acht Prozent an. Der Trend geht zum Spezialisten, davon sind sieben Prozent der Meinung. Sechs Prozent waren der Meinung, dass in Zukunft mehr unternehmerisches Denken geplant sei. Mehr Planung von Bauträgern und Fertighausherstellern gaben fünf Prozent an. Zwei Prozent sehen steigende Erwartungen und Anforderungen, einen Fachkräftemangel sehen zwei Prozent. Die Digitalisierung kam auf ein Prozent.

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