Um den digitalen Austausch von Lieferscheinen in der Baubranche zu etablieren, hat sich eine Interessengruppe gebildet. Mit 1Lieferschein haben sie gemeinsam ein einheitliches Lieferscheinformat entwickelt, um für alle Unternehmen der Logistikkette eine nahtlose Zusammenarbeit zu ermöglichen. So wird die Baubranche für den internationalen Wettbewerb fit gemacht. Verschiedenste Partner arbeiten nun daran, diesen digitalen Lieferschein zum Standard zu machen.
Bisher verlief der Austausch von Lieferscheinen auf Papierbasis. Obwohl das Handling mit Papieren auf den Baustellen bei Wind und Wetter oft unhandlich ist, besteht dazu eine gesetzliche Verpflichtung. Auf Initiative von einigen Mitgliedern des Arbeitskreises Informationsmanagement (AKIM) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) unter der Führung von Peter Rösch zusammen mit dem digitalen Baustoffhändler Bobbie wurde jetzt ein neues einheitliches Lieferscheinformat definiert, der ohne Papier auskommen soll. Damit ist 1Lieferschein eine digitale Revolution am Bau. Er ermöglicht allen Unternehmen in der Logistikkette eine nahtlose Zusammenarbeit durch den einheitlichen digitalen Lieferschein. Das dabei zugrunde liegende Datenformat wird bereits in anderen Ländern erfolgreich eingesetzt. „Mit 1Lieferschein treiben wir die Digitalisierung in der Baubranche weiter voran”, erklärt Alexander Gran, Bobbie-Gründer und Geschäftsführer. “Die nötigen Technologien dazu gibt es längst, mit 1Lieferschein können wir sie endlich abrufen.“
1Lieferschein soll dezentral den Handel innerhalb der Baubranche optimieren
Dabei ist der Lieferschein keine digitale Archivierung, sondern ein durchgängig digitaler Prozess. Er kann über elektronische ERP- und Shopsysteme im Hintergrund oder offline mittels Mobilgerät ausgetauscht werden. Die Technik funktioniert auch kontaktlos, sodass Smartwatches und Smartphones für die Übertragung eingesetzt werden können. Die Daten verbleiben vollständig bei den Beteiligten, sodass kein zentraler Dienstleister dafür bezahlt werden muss. Eine vorherige Registrierung ist nicht notwendig. Doch es gibt noch mehr Vorteile dieses Systems. Einer davon ist, dass dadurch kein Lieferschein beschädigt oder verloren gehen kann. Auf der Baustelle wird der digitale Lieferschein per Smartphone oder Smartwatch an einen Ansprechpartner übertragen. Dieser muss jetzt nur noch diesen 1Lieferschein mit seinem Smartphone entgegennehmen und eine Antwort über die Warenannahme und deren Zustand erzeugen. Im Hintergrund tauschen alle am Prozess Beteiligte die Daten automatisch aus.
Starke Partner entwickeln einen neuen Standard für die Bauwirtschaft
Verschiedene Startups aus dem Bundesverband digitales Bauwesen (BDBau), aber auch Anwender wie Eurovia, Leonhard Weiss, AS-Bau, QBound und BRZ arbeiten bereits mit 1Lieferschein. Das Ziel der Beteiligten besteht darin, den digitalen Lieferschein zum Standard innerhalb wie außerhalb der Baubranche zu machen. Alle Handel treibenden Unternehmen und ihre Softwarelieferanten sind dazu eingeladen, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen und sich gleichfalls diesem Projekt anzuschließen.
Steinzeit
Die Revolution liegt meines Erachtens darin, dass tatsächlich jemand anfängt etwas zu tun, was man spätestens 1990 hätte machen müssen. Allerspätestens mit der (völlig verspäteten) Einführung der elektronischen Rechnung, Und gibt es dazu immer noch 16 unterschiedliche, landesspezifische Vorgaben plus die wiederum abweichenden Vorgaben des Bundes? Scharlatane !!!
Digitaler Lieferschein am Bau
Alte Kamellen werden hier als Revolution vorgestellt! Die Transportbetonindustrie hat diesen digitalen Lieferschein Namens „ELSE“ schon in den 90ern entwickelt. Dieser liegt seit 2013 fertig in der Schublade. Die Bauindustrie ist aber nicht Willens oder in der Lage die von der TB-industrie gelieferten Daten zu verarbeiten. Theorie und Praxis auf Baustellen liegen hier meilenweit auseinander, von den deutschen Valtungen in den Bauunternehmen ganz zu Schweigen.
Und wer ist federführend?
Das hört sich nach sehr viel „Sollte, könnte, hätte,..“ an. Gibt es da konkrete Ansprechpartner? Wer ist federführend? Gibt es eine Schnittstellen-/ Standardbeschreibung?
Ist das komplett beleglos, oder eher Richtung ZUGFeRD?
Was heißt „die arbeiten schon mit 1Lieferschein“?
Von einer Revolution spürte ich bislang nichts, wo genau wurde was revolutioniert? Was sagen Würth, Fischer, BTI, HILTI, Schüco usw. dazu? Sind die schon alle aufgesprungen?
Re: Steinzeit
Hallo Depold,
in der Tat ist es mir auch nicht begreiflich, warum sowas nicht längst umgesetzt ist! Wir machen mit 1Lieferschein (trotz des Namens) übrigens nicht den selben Fehler wie die Kollegen von XRechnung und nehmen einen internationalen Standard, schreiben dann all die deutschen spezifischen Einschränkungen rein um dann festzustellen das damit keine grenzüberschreitende Lösung möglich ist. Wir bleiben im Standard direkt international.
Re: Digitaler Lieferschein am Bau
Hallo Herr Neumann,
in der Tat ist das keine alte Kamelle. Was die Transportbetonindustrie da entwickelt hat ist ein Lehrstück wie man es nicht macht. Das ist so peinlich, dass man schon sehr wenig Ahnung von IT haben muss um es immer noch online zu präsentieren.
Hier eine unvollständige Aufzählung, warum das wirklich nichts bringt:
Architektur:
1.) Eine Lösung nur für TB/Schüttgut. Auf Baustellen kommt noch mehr an. Bei Unternehmen im allgemeinen kommt noch viel mehr verschiedenes an. Wenn da jetzt jede Teilbranche meint selber was zu spezifizieren werden wir nie digital. Man könnte die ganzen TB Spezifika vielleicht als Erweiterung für nen Lieferschein sehen.
2.) Niemand will eine zentrale Lösung. Die Leute haben inzwischen verstanden dass das technologisch und kommerziell abhängig macht. Das würde ich auch nicht implementieren. Es braucht dezentrales, so wie das im Internet eigentlich auch normal ist.
3.) Ein Lieferschein hat 5 Parteien, die wollen alle benachrichtigt werden.
Technisch:
3.) Einen Standard mit deutschen XML Feldern. Da graut es jedem ITler
4.) http Übertragung war auch schon 2013 furchtbar unsicher.
5.) Ein Java Applett im Browser, dem man auch noch vertrauen muss. Das ist noch ein IT Sicherheits Alptraum.
6.) Eine Spezifikation die Source Code benutzt statt EBNF oder so ist derart unüblich, dass kann nur jemand geschrieben haben, der noch nie mehr als 2 RFCs gelesen hat.
7.) API Calls ala bnSendPDF_Click zeigen, dass auch die softwarearchitektur von absoluten Anfängern gemacht wurde.
8.) Ein XSD finde ich nicht, wohl ein xls. Auch hier: So geht kein Standard
Kurzum: Das wurde von Leuten geschrieben, die es nicht können.
Re: Und wer ist federführend?
Hallo Herr Zink,
> Das hört sich nach sehr viel „Sollte, könnte, hätte,..“ an.
Das liegt daran, dass wir das gerade entwickeln und ausrollen
> Gibt es da konkrete Ansprechpartner?
Gibt es. Allen vorran Peter Rösch (https://roesch-unternehmensberatung.de/peter-roesch/) und mich (https://www.bobbie.de/team/alexandergran)
> Wer ist federführend?
Siehe oben.
> Gibt es eine Schnittstellen-/ Standardbeschreibung?
Noch WIP, aber nutzbar: https://bobbie.de/maschinenraum/1lieferschein
Eigene website, ordentliche Dokumente und RFC folgen
> Ist das komplett beleglos, oder eher Richtung ZUGFeRD?
Aktuell reines XML. Hybrid haben wir auf der Liste, ist aber nicht oberste Prio. Ich denke Ende des Jahres.
> Was heißt „die arbeiten schon mit 1Lieferschein“?
Systeme können das, aber natürlich hilft das alles nur, wenn es auch ausgerollt wird.
> Von einer Revolution spürte ich bislang nichts, wo genau wurde was revolutioniert?
Die Revolution ist, wie Depold schreibt, dass sich mal jemand dem ganzen annimmt! Und eine funktionierende Lösung hat.
> Was sagen Würth, Fischer, BTI, HILTI, Schüco usw. dazu? Sind die schon alle aufgesprungen?
Nein, aber wir sind in Gesprächen. Das sind Konzerne, springen ist nicht deren Stärke. Die Nachfrage aus dem AKIM ist aber stark, so dass das gut aussieht.
Im übrigen müssen nicht so sehr die Firmen aufspringen, sondern eher die Softwareprovider, weswegen wir mit dem BVBS intensiv im Kontakt sind.
Viele Grüße an alle
Alex Gran