Die Digitalisierung kommt langsam aber sicher auch im Baugewerbe an. Eine aktuelle Untersuchung zeigt am Beispiel vom SHK-Fachhandwerk, in welchem Umfang digitale Tools zum Einsatz kommen. Während in einigen Bereichen die analogen Hilfsmittel immer stärker verdrängt werden, steht in anderen die Digitalisierung noch aus. Interessant ist auch, warum viele Handwerker den Wandel scheuen.
Die Digitalisierung im SHK-Fachhandwerk schreitet voran: Fast jeder zweite Betrieb (48 Prozent) aus dem Gewerk tauscht derzeit in Bereichen wie Materialbestellung, Terminplanung oder Rechnungstellung analoge Hilfsmittel schrittweise gegen digitale Tools aus. Ein gutes Drittel der Betriebe steht dagegen noch am Anfang und arbeitet weiterhin vor allem mit Papier, Fax, Telefon, Papier und persönlichen Gesprächen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Querschiesser Unternehmensberatung im Auftrag der GC-Gruppe. Für die Studie über digitale Tools im SHK Handwerk wurden im Zeitraum von April bis Juni 2018 insgesamt 335 SHK-Fachhandwerker befragt.
Digitale Tools in der Ausführungsplanung schon weit verbreitet
Bei den einzelnen Aufgaben eines Betriebs im SHK-Fachhandwerk werden digitale Tools sehr unterschiedlich oft eingesetzt. Sehr häufig ist der Einsatz laut Studie in der Ausführungsplanung. 68 Prozent der befragten Betriebe nutzen digitale Tools hier „immer oder oft“. Gemeint sind mit Ausführungsplanung Aufgaben wie die Terminplanung und die Materialbestellung. In anderen Bereichen kommen digitale Instrumente dagegen deutlich seltener zum Einsatz.
Oft noch analog: Projektorganisation und Auftragsakquise
So sind digitale Instrumente bisher beispielsweise in der Projektorganisation noch relativ selten, bei der die Handwerker unter anderem Zeichnungen und Dokumente erstellen müssen. 63 Prozent der befragten Unternehmen nutzen digitale Instrumente für solche Aufgaben selten oder nie.
Auch bei der Auftragsakquise spielt die digitale Welt laut Studie ebenfalls keine allzu große Rolle. Nur 26 Prozent der befragten Unternehmen sind bei ihr – etwa über eine eigene Website – digital aufgestellt. Das bedeutet: Fast Dreiviertel (74 Prozent) aller befragten Unternehmen besitzen keine eigene Website oder nutzen sie nicht für die Kundenakquise. Ebenfalls selten kommen digitale Tools für die Übergabe fertiger Leistungen zum Einsatz. Etwa 88 Prozent der befragten Unternehmen schließen einen Auftrag vor Ort und mit einem persönlichen Kontakt ab.
Viele Handwerker bemängeln ein unübersichtliches Angebot
Als Schwierigkeit bei der Suche nach passender digitaler Unterstützung nannten 56 Prozent der befragten SHK Handwerker eine Unübersichtlichkeit des Angebots. 20 Prozent beklagten fehlende Zeit, um Informationen zu recherchieren, Schulungen zu besuchen oder Implementierungen umzusetzen.
40 Prozent der Befragten holen sich Anregungen für die Digitalisierung ihres Betriebs durch eigene Initiative und Recherche. 27 Prozent orientieren sich dagegen am Angebot des Großhandels. Dabei steuert in 86 Prozent der Unternehmen eine unternehmensinterne Person den Auswahlprozess. Nur 14 Prozent der befragten Unternehmen setzen hier auf externe Dienstleister.
Die Online-Plattformen deutscher Großhändler dienen 20 Prozent der befragten SHK-Handwerker dazu, Preise zu recherchieren und Produkte zu bestellen. 19 Prozent nutzen sie für technische und 16 Prozent für kaufmännische Produktinformationen. Bei 13 Prozent spielen die Plattformen für die Angebotserstellung eine Rolle, während sich 12 Prozent hier mit allgemeinen Marktinformationen versorgen.