Drohnen und autonome Fahrzeuge werden für immer weitere Einsatzgebiete getestet. Nun hat die Bauwirtschaft den Einsatz von autonom agierenden Baumaschinen im Straßenbau untersucht. Im Rahmen des Forschungsprojekts SmartSite wurde eine cloudbasierte Plattform zur intelligenten Steuerung der Baumaschinen und Anlagen entwickelt. Ab dem kommenden Jahr sollen die Ergebnisse in weiteren Projekten zum Einsatz kommen.
Das Forschungskonsortium SmartSite hat innerhalb der letzen drei Jahre die Möglichkeiten eines intelligenten Betriebs autonomer Baumaschinen mit Hilfe einer Cloudlösung untersucht. Ihr Ziel war dabei die Qualität des Asphaltstraßenbaus zu verbessern und gleichzeitig die Bauzeiten zu optimieren. Die Projektbeteiligten waren die Ammann Verdichtung GmbH, die ceapoint aec technologies GmbH, die Ed. Züblin AG, die Universität Hohenheim und die Topcon Deutschland positioning GmbH unter der Leitung des Konsortialführers Dress & Sommer. Mit insgesamt drei Millionen Euro wurden das Projekt im Rahmen des Programms Autonomik 4.0 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Verbesserte Effizienz im Straßenbau
Bei einer Praxisdemonstration wurden nun die Ergebnisse des Forschungsprojekts anhand einer realen Baustelle vorgeführt. „Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Mühe sich gelohnt hat. Die entwickelte Cloudlösung verbessert deutlich die Effizienz im Straßenbau und minimiert künftig den Energie- und Ressourcenverbrauch“, freut sich Dr. Burkard Seizer, Senior Projektpartner bei Drees & Sommer und Konsortialführer von SmartSite.
Intelligente Steuerung durch Vernetzung und autonome Interaktion
Auf einem Teil der Landstraße L1205 zwischen Sielmingen und Wolfschlugen wurde den geladenen Gästen der gesamte Baustellenprozess von der Asphaltherstellung über die Logistik und den Einbau bis hin zur Verdichtung vorgestellt. Dazu gehörte auch der dynamisch Informationsaustausch zwischen den Baumaschinen sowie deren intelligente Prozesssteuerung und Bauausführung. „Das Projekt SmartSite zeigt den zukunftsweisenden nächsten Schritt, nämlich die Vernetzung aller Elemente im Asphaltstraßenbau“, erklärt Verkehrminister Winfried Hermann. Denn das zentrale Element ist die Darstellung des Gesamtprozesses für den Projektmanager auf einem sogenannten Dashboard, das auch die Erfassung der Ist-Daten während des Bauprozesses und die automatische Steuerung durch Vergleich der digitalen Planungs- und Ist-Daten beinhaltet. Auf diesem Weg können Störungen im Bauprozess vermieden und Verbesserungs- und Einsparpotentiale leicht identifiziert werden.
Die Ergebnisse von SmartSite sollen ab dem kommenden Jahr der Bauwirtschaft und der Straßenverwaltung zu Gute kommen und in verschiedenen Projekten Anwendung finden. So wird die Cloudlösung helfen, die Baumaßnahmen besser zu planen und im Betrieb schneller auf Störungen oder Änderungen reagieren zu können. Dies beeinflusst den gesamten Straßenbau und verringert den Energie- und Ressourcenverbrauch. So hilft SmartSite auch, lange Staus, erhöhten CO2-Austausch und zusätzliche Kosten durch Bauverzögerungen wirksam zu verhindern.