Beton ist schon lange nicht mehr nur Beton. Neben dem Carbonbeton rückt auch der biegsame Beton nun in die Öffentlichkeit. Denn was erstmal widersprüchlich klingt, hat ein südhessisches Unternehmen möglich gemacht. Durch eine speziellen Verbund aus Stahlmattengeflecht und Beton wird die biegsame Struktur von duktilem Ducon-Beton geschaffen, der durchaus zukunftsträchtige Eigenschaften aufweist.
Beton ist der am häufigsten eingesetzte Werkstoff der Welt. Trotzdem haftet ihm in der Öffentlichkeit ein leichtes Schmuddel-Image an, das sich jedoch in letzter Zeit immer stärker wandelt. Einen wesentlichen Beitrag dazu hat vor allem auch der von Dresdner Forschern entwickelte Carbonbeton geleistet. Bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Zukunftspreises konnte sich die neue Werkstoffanwendung erfolgreich gegen technische Innovationen durchsetzen.
Beton für die Zukunft fit gemacht
Doch es gibt noch andere Neuheiten mit Beton, die bisher nicht im Licht der Öffentlichkeit standen. Denn Beton ist längst weiterentwickelt und von Ingenieure fit gemacht worden für zukünftige Herausforderungen an Ressourcenschonung, Langlebigkeit, Schutz- und Sicherheitsfunktionen sowie Formensprache und Ästhetik.
Verbundwerkstoff aus Beton mit biegsamer Eigenschaft
So hat beispielsweise die Firma Ducon einen biegsamen Beton entwickelt. Was für den technischen Laien zunächst widersprüchlich klingt, hat sich bereits seit zehn Jahren unentdeckt der allgemeinen Öffentlichkeit bewährt. In mehr als 250 weltweit realisierten Projekten hat der sogenannte duktile Beton seine Leistungsfähigkeit bewiesen. Mit Hilfe eines Zementvergusses in Verbindung mit einem mehrlagigen, korrosionsbeständigen Stahlmattengeflecht entsteht so ein Verbundwerkstoff, der biegsam ist. “Dadurch können wir unter engsten räumlichen Verhältnissen, wie beim Neubau des World Trade Centers, hohe Energien, z.B. aus Autobombenanschlägen absorbieren und Schädigungen am Tragwerk abwenden”, berichtet Dr. Stephan Hauser, Erfinder des biegsamen Betons Ducon. So kommt der biegsame Beton als Anti-Terror-Schutz in vielen sensiblen Einrichtungen zum Einsatz und schützt durch die Biegsamkeit vor Explosionen, Beschuss, Anprall und Durchbruch, sowie vor Erdbeben.
Neben Carbonbeton trägt auch der duktile Beton dazu bei, dass Beton wieder ins Rampenlicht rückt. “Biegsamen Beton vermuten viele in einer Zukunftssendung, aber nicht auf der Baustelle von heute”, erklärt Hauser.