Entgegen der allgemeinen Meinung ist Dämmung nicht für höhere Baukosten verantwortlich. Im Gegenteil: Laut einer aktuellen Studie dämpft sie eher die Baupreise und stabilisiert das Preisniveau. So ist in den letzten Jahren der Anteil der Dämmkosten mit steigenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung sogar gesunken. Doch auch insgesamt ist trotz steigender energetischen Anforderungen der Anteil der Rohbaukosten im Vergleich zu den Ausbaukosten zurückgegangen.Zur Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele muss das Bauen in Deutschland noch energieeffizienter werden. Gleichzeitig müssen Bauvorhaben auch bezahlbar bleiben. Die Studie “Anteil der Kosten für die Dämmarbeiten bei unterschiedlichen energetischen Standards” hat erfolgreich widerlegt, dass der Rohbau die Baukosten in die Höhe treibt. Der FMI Fachverband Mineralwolleindustrie hatte die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) mit der Durchführung der Studie beauftragt. “Zwischen dem 1. Quartal 2000 bis zum 1. Quartal 2016 sind die Preise für Dämmarbeiten (Material und Arbeitskosten) weniger stark gestiegen als die Baukosten insgesamt”, erklärt Studienherausgeber und ARGE-Geschäftsführer Dietmar Walberg.Sinkende Dämmkosten bei strengerer EnergieeinsparverordnungInsgesamt ist vor allem die Energieeinsparverordnung (EnEV) für steigende Energieeffizienz verantwortlich. So konnte der heutige Energiebedarf von Neubauten durch die harmonische Entwicklung von ordnungsrechtlichen Vorgaben bei gleichzeitiger öffentlicher Förderung um gut 80 Prozent gegenüber der ersten Energieeinsparverordnung im Jahr 1977 gesenkt werden, erklärt FMI-Geschäftsführer Thomas Tenzler. Dabei ist es sehr spannend, dass die Höhe des Effizienzstandards in den letzten Jahren den Anteil der Dämmkosten mindernd beeinflusst hat. So sank der Anteil von 20,8 Prozent im Rahmen der EnEV 2002 auf 13,7 Prozent nach dem letzten Energieeffizienzstandard von 2016.Ausbaukosten sind Kostentreiber am BauÜberhaupt seien es vor allem die Ausbaukosten, die die Baukosten in die Höhe treiben, hat die Studie ermittelt. 54 Prozent aller Baukosten entfallen auf diesen Bereich mit einer steigenden Tendenz durch energetische Anforderungen. Vor allem die Anlagentechnik falle hier ins Gewicht, belegt die Studie. Dagegen ist der Anteil der Rohbaukosten im Untersuchungszeitraum von 53,7 Prozent auf 45,4 Prozent gefallen. Dies beinhaltet neben Erd-, Maurer- und Zimmererarbeiten auch die Tätigkeiten zur Dämmung.

Strategie gegen Fachkräftemangel: Employer Branding am Bau
Die Baubranche ist nach wie vor vom Fachkräftemangel betroffen. Viele Bauunternehmen haben Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte und junge Talente für sich zu gewinnen. Wichtig ist vor