Die Hochschule Koblenz hat innerhalb des Fachbereichs Bauwesen eine umfassende Studie durchgeführt, die insgesamt 1.507 Häuser am Rhein, in der Eifel und an der Mosel untersucht hat. Blickpunkt hierbei war der Sanierungsbedarf in Sachen Asbest, dem einst verbreiteten Baustoff, welcher mittlerweile als giftig eingestuft wird. Finanzielle Anreize erleichtern jedoch die Entscheidung zur Sanierung.
Aus den Ergebnissen seiner Untersuchung folgert Professor Ulof Rückert, Leiter der Studie, schwerwiegendes: „Bei mindestens jedem dritten Haus steht in den nächsten Jahren eine Sanierung an.“ Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass dem Dach eines Hauses bei der Sanierung nur wenig Beachtung geschenkt wird. So kam früher häufig der günstige und leicht zu verarbeitende Baustoff Asbestzement zum Einsatz. Dieser war auch wegen seiner feuerbeständigen Eigenschaft beliebt. Heute ist bekannt, dass Asbest giftig ist und Krebs verursacht. Durch Abnutzung, Bohrungen oder Brände gelangen auch heute immer noch Asbestpartikel in die Luft, welche Jahre später noch Krebs hervorrufen können.
Entsorgung und Instandsetzung mit Fördermitteln
Ein Programm zur Förderung soll nun dabei helfen, gefährliche Baustoffe wie Asbest fachgerecht entsorgen und die Dächer wieder optimal instand setzen zu können. So ist es etwa möglich, günstige Darlehen für eben diese Zwecke aufzunehmen. Unterstützung bei der Sichtung entsprechender Angebote können spezialisierte Unternehmen helfen. Viele bieten hier Beratung und Hilfe bei der Suche nach Spezialisten an. Bei der Instandsetzung bieten sich oftmals Naturmaterialien wie Schiefer an. Dieses verfügt zum Beispiel über eine lange Lebensdauer von bis zu 150 Jahren und kann ohne Probleme recycled und für andere Zwecke im Garten wiederverwendet werden. Im direkten Vergleich schneidet Faserzement mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von etwa 40 Jahren ab. Betondachsteine können keine sehr viel bessere Bilanz für sich verbuchen und so erscheinen Naturmaterialien wie Schiefer vor allem auf lange Sicht als besonders preiswert ab.
Zeitnahe Planung lohnt sich“Es lohnt sich aus vielen Gründen zu sanieren – auch vor dem Hintergrund, dass die Entsorgungskosten in den nächsten Jahren weiter steigen werden,“ so Professor Rückert. Nach seiner Meinung wird es auf lange Sicht nicht dabei bleiben, dass Asbest, wie heute noch üblich, kostengünstig als Sondermüll entsorgt werden kann. Vor diesem Hintergrund rät er betroffenen Hauseigentümern rasch zu handeln. Dies wird durch den Umstand unterstrichen, dass die giftige Bausubstanz mitunter starke Wirkungen auf den menschlichen Körper und dessen Gesundheit haben kann. Eine zeitnahe Sanierung stellt unter den gegebenen Voraussetzungen eine lohnende Investition dar. Darlehen und Beratung können bei der Umsetzung helfen und professionelle Stimmen geben zu bedenken, dass eine spätere Beseitigung von Asbest höhere Kosten zur Folge haben könnte.