Gegen Fachkräftemangel – Bauwirtschaft braucht mehr Wertschätzung

Gegen Fachkräftemangel - Bauwirtschaft braucht mehr Wertschätzung
Foto: Roland Riethmüller

Der Fachkräftemangel wird auch weiterhin an Bedeutung gewinnen. Das ist die Prognose der Berufsbildungstagung der Bauwirtschaft. Obwohl die Entwicklung der Ausbildungszahlen gut sei, liege die Zahl der neuen Lehrlinge unter der Zahl der Neurentner. Allein schon aus diesem Grund sei der Mangel an Fachkräften entstanden. Mit einer neuen Kampagne versucht die Bauwirtschaft, den jungen Menschen den Beruf am Bau schmackhaft zu machen.

Trotz der guten Ausbildungszahlen herrscht immer noch ein Mangel an Fachkräften. Mit der baden-württembergischen Imagekampagne „Bau – Dein Ding!“ soll die Baubranche den Jugendlichen näher gebracht werden. Die Highlights dieser Kampagne sind interessante Webseiten und der “BauBus”. Dieser umgebaute Linienbus ist multimedial ausgestattet und fährt von Schule zu Schule. So soll auf anschauliche Art und Weise das Interesse der Jugendlichen für den Beruf am Bau geweckt werden.

Fachkräfte halten und Ausbildungsabbrüche vermeiden

Denn Marcel Macherey und Dr. Torge Middendorf von den Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-Bau) stellten dar, dass ein großer Teil der Auszubildenden direkt nach Ausbildungsende die Baubranche verlässt. Laut einer durchgeführten Studie sind die Gründe dafür oft gesundheitlicher Natur und die bessere Bezahlung in anderen Branchen. Auch ist die Zahl derer, die eine Erwerbsminderungsrente bekommen, am Bau wesentlich höher als in anderen Branchen. Aus diesem Grund sollten alle technischen Möglichkeiten genutzt werden, um Menschen länger am Bau beschäftigt zu können. Daniel Wirth von der mittelständischen, inhabergeführten Unternehmensgruppe Hundhausen erklärte, wie wichtig es im Betrieb sei, einen festen Ansprechpartner für Nachwuchskräfte zu haben. Regelmäßig sollten darüber hinaus Entwicklungsgespräche mit den Auszubildenden geführt werden. Das würde aktiv dazu beitragen, dass die Auszubildenden ihre Ausbildung nicht gleich abbrechen, sondern offen über die Probleme reden könnten.

Berufe am Bau brauchen mehr Wertschätzung und soziale Anerkennung

Martin Partenheimer von Schneider Bau empfahl, Mitarbeiter auch direkt einzubinden, um Bindungsinstrumente in den Unternehmen direkt umzusetzen. So sei beispielsweise ein zusätzliches Engagement durch vom Betrieb organisierten Sprachkursen ebenso wichtig. Professor Heister vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) betonte, dass die Berufsausbildung die am häufigsten gewählte Ausbildungsform sei. Erst kürzlich wurde eine BIBB-Studie dazu durchgeführt. Demnach gäbe es bei Berufseinsteigern für die Nichtberücksichtigung eines bestimmten Ausbildungsberufs durchaus Gründe. So fehle bei einigen Ausbildungsberufen die soziale Anerkennung von Verwandten und Freunden. Das träfe auch auf einige Berufe am Bau zu. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Aspekte der Bauwirtschaft besser ins positive Licht zu rücken. In der abschließenden Podiumsdiskussion standen die gesundheitlichen Aspekte der Bauberufe im Vordergrund. Denn nicht in jedem Betrieb würden die Arbeitsschutzmaßnahmen entsprechend beachtet werden. Um den Fachkräftemangel zu beseitigen, müsse man den Fachkräften aber auch die benötigte Wertschätzung und Verlässlichkeit entgegen bringen.

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