Die Tarifpartner im Gerüstbauer-Handwerk haben sich diese Woche auf ein Aktionsbündnis gegen Schwarzarbeit geeinigt. Ziel ist eine bessere Kontrolle der Einhaltung der Mindestlöhne und die Schaffung eines fairen Wettbewerbs in der Branche. Dazu werden die Bündnispartner bei der Bekämpfung von Gesetzesverstößen enger zusammenarbeiten und die Öffentlichkeit stärker für die Folgen von Schwarzarbeit sensibilisieren.
Das Gerüstbauer-Handwerk ist einen guten Schritt weiter im Kampf gegen die Schwarzarbeit gekommen. Anfang der Woche schlossen die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IGBAU), der Bundesverband Gerüstbau, die Bundesinnung des Gerüstbauer-Handwerks und das Bundesfinanzministerium ein Aktionsbündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung im Gerüstbau. Nach dem Vorbild vergleichbarer Bündnisse in der Baubranche, bei Malern und Lackierern, sowie im Gebäudereiniger-Handwerk vereinbarten die Tarifparteien im Gerüstbauer-Handwerk somit eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung. Dabei geht es vor allem um den schnellen und reibungsloseren Informationsaustausch zum schnelleren Handeln bei der Bekämpfung von Gesetzesverstößen. Doch sind auch die verstärkte Aufklärung von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Öffentlichkeit über die Schäden der illegalen Beschäftigung für den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft Bestandteile des Aktionsbündnisses. „Die Fantasie, wie Mindestlöhne unterlaufen werden können, kennt keine Grenzen. Wir beobachten vielfältige Methoden, Beschäftigte um ihren Lohn zu prellen. Gesetze allein schrecken illegale Betriebe kaum ab. Wir brauchen deshalb eine Kultur des Hinschauens“, betonte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. Für die bessere Kontrolle der Einhaltung der Mindestlöhne und der Schaffung eines fairen Wettbewerbs im Gerüstbauer-Handwerk forderte Schäfers alle Beschäftigten im Gerüstbauer-Handwerk auf, gemeinsam gegen Lohndumping und Schmutzkonkurrenz zu kämpfen. Denn je größer das Risiko, entdeckt zu werden, um so größer der Effekt der Abschreckung.