KI im Bauhandwerk: Welche Gewerke arbeiten digitalisiert?

KI im Bauhandwerk Welche Gewerke arbeiten digitalisiert
Foto: Roland Riethmüller

Welche Bedeutung hat Künstliche Intelligenz im Handwerk? Welche Gewerke sind der fortgeschrittenen Digitalisierung zuzuordnen? Zwei aktuelle Forschungsberichte haben nun die Verwendung entsprechender Begriffe in den Online-Präsentationen des Handwerks analysiert. Festgestellt wurde dabei unter anderem, dass eine direkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz bei entsprechenden Technologien eher selten ist. Es zeichnet sich eine typische Pyramidenstruktur bei der Nutzung von KI ab.

Fortgeschrittene Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) im Handwerk, das sind die Themen zweier aktueller Untersuchungen des Instituts für Mittelstand und Handwerk in Göttingen (ifh Göttingen) in Großraum Osnabrück und in Hamburg. Mithilfe des Webscraping-Verfahrens wurden dabei die Online-Präsenzen im Handwerk näher untersucht. Dazu wurden im großen Stil automatisiert Texte von Webseiten ausgelesen und im Hinblick auf KI-Nähe, fortgeschrittene Digitalisierung sowie indirekten KI-Bezug analysiert. Anhand eines eigens dafür aufgestellten Suchbegriffsraster von 245 Begriffen auf Basis einer Literaturübersicht und Expertengesprächen wurden die Websites anschließend kategorisiert. Das ergab am Ende einen umfassenden Überblick über die Nutzung der Technologie im Hinblick auf Künstliche Intelligenz.

Hohe Digitalisierung bei Betrieben der Elektrotechnik

Gemäß der Auswertung im Handwerkskammerbezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim arbeitet vor allem die Elektrotechnik verstärkt mit KI. Doch auch bei SHK-Betrieben und Baumaschinenmechatronikern sind KI-Begriffe verstärkt auf den Webseiten zu finden. Eine fortgeschrittene Digitalisierung ist hauptsächlich bei Elektrotechnikern, Tischlern, Metallbauern und SHK-Installateuren festzustellen. Ein indirekter KI-Bezug ist vor allem bei Betrieben der Elektrotechnik, bei Tischlern, Maurern und Betonbauern sowie bei Malern und Fliesenlegern zu verzeichnen. Allerdings ist primär die Nutzung der sozialen Medien für eine Einordnung in diese Kategorie verantwortlich.

Innovationsmuster bei Handwerksbetrieben

Auch in Hamburg konnten durch eine Kombination aus Betriebsumfrage und dem Webscraping von Betriebswebseiten gewisse Innovationsmuster erkannt werden. Dabei ist bezeichnend, dass das Bauhauptgewerbe etwa halb so viele innovationsnahe Begriffe auf ihren Webseiten verwendet wie das KFZ- und Gesundheitsgewerbe. Trotzdem sind auch zwei Gewerke aus dem Bauhandwerk unter den innovativen Betrieben vertreten. Das sind im Einzelnen Elektrotechniker sowie Installateure und Heizungsbauer. Doch auch Maler, Tischler sowie Maurer und Betonbauer sind dieser Kategorie zwar deutlich weniger, aber dennoch in relevantem Umfang zuzuordnen. Alle Gewerke haben eines gemeinsam, es dominiert das Online-Marketing und die Online-Service-Angebote. Weitere Fallstudien erfolgen über BIM, CAD, 3D-Druck und additive Fertigung.

Innovationsförderung im Bauhandwerk

Für die künftige Innovationsförderung sind drei Ableitungen möglich. Erstens zeigt sich hier ein breites Innovationsmuster beim Handwerk. Diese weist sowohl im Bereich der kunden- und serviceorientierten Digitalisierung, als auch bei der Implementierung innovativer Technologien eine große Anzahl an innovativen Betrieben auf. Die Verdeutlichung der Innovationsstrukturen ermöglicht eine zielgerichtete Entwicklung der Innovationsstrukturen und künftiger Innovationsformate. Der letzte Punkt ist, dass in Zukunft detaillierte Auswertungen für einzelne Technologien auf Betriebs- und Gewerksebene durchgeführt werden können. Diese zeigen nicht nur die zahlenmäßige Relevanz der Technologie im Handwerk an, sondern ermöglichen gleichzeitig einen direkten Kontakt zu den entsprechenden Betrieben. Dafür werden eigens sechs Beispielfelder identifiziert und gemäß der Zielgruppe beschrieben. Die fortschreitende Digitalisierung lässt sich nicht mehr aufhalten.

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