Fast 20 Prozent mehr als im Jahr 2014 haben Immobilienkäufer in 2016 beim Erwerb von Wohneigentum ausgegeben. Zu diesem Ergebnis kommen amtliche Gutachterausschüsse in einer aktuellen Untersuchung. Bei einer Million überprüfter Transaktionen in 2016 am Wohnungsmarkt wurden 237,5 Mrd. Euro bezahlt, wogegen es zwei Jahre zuvor nur 191 Mrd. Euro waren. Am teuersten schlug der Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum zu Buche.Der kürzlich vorgestellte Immobilienmarktbericht 2017 zeigt, dass der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Deutschland 1.545 Euro für ein gebrauchtes Ein- oder Zweifamilienhaus betrug. Dies scheint zunächst eine annehmbare Kaufsumme zu sein, jedoch variieren die Preise, abhängig von Region, stark. Immobilienkäufer mussten im Jahr 2016 für Wohneigentum im Münchner Stadtgebiet mit einem Quadratmeterpreis von 8.500 Euro rechnen, in den umliegenden Außenorten immerhin noch mit 7.500 Euro. Ähnlich hoch gestaltet es sich in Konstanz: Dort kostet der Quadratmeter etwa 5.150 Euro. Blicken Interessenten nach Sachsen-Anhalt, so kostet hier der Quadratmeter lediglich um die 380 Euro. Auch im Thüringer Kyffhäuserkreis erscheint der Wohnungsmarkt vergleichsweise günstig, wenn der Quadratmeter nur 470 Euro im Durchschnitt kostet.Wohnungspreise in München nur schwer erschwinglichAuch bei den Kosten für gebrauchte Eigentumswohnungen ist München Spitzenreiter mit Quadratmeterpreisen von rund 5.500 Euro, knapp gefolgt von der Nordseeinsel Sylt. Hier müssen durchschnittlich 4.370 Euro bezahlt werden. Der Wohnungsmarkt in den Küstenregionen Niedersachsens ist mit 3.420 Euro ebenfalls hochpreisig. Einmal mehr erweisen sich Gegenden um Metropolen wie Berlin als vergleichsweise Schnäppchenhaft. Zum Beispiel bietet der Wohnungsmarkt im brandenburgischen Teltow-Fläming Durchschnittspreise von 220 Euro.Weniger Anleger interessiert an MehrfamilienhäusernEntgegen bundesweiten Trends steigender Wohnungspreise stagniert der Verkauf von Mehrfamilienhäusern seit 2014. Dennoch schossen die Preise bei Häusern mit bis zu sechs Wohneinheiten seit 2009 in die Höhe. Kostete damals der Quadratmeter durchschnittlich 670 Euro, so waren in 2016 die Kosten mit etwa 910 Euro zu beziffern. Die Vorsitzende des Arbeitskreises der Oberen Gutachterausschüsse, Anja Diers, sagt dazu: „Zwei Drittel der Investitionen am Immobilienmarkt entfallen auf Wohnimmobilien. Die Umsätze steigen besonders in urbanen Regionen.“ Was Viele bereits ahnen, fasst Diers abschließend in einem Satz zusammen: „Ein Ende des Preisanstiegs oder gar eine Trendwende ist derzeit bundesweit nicht erkennbar.“Blick auf Bauplätze im BundesgebietErneut führt Bayerns Hauptstadt die Hitliste der Preise auch bei Quadratmeterkosten für eigen genutzte Bauplätze an. Etwa 1.600 Euro kostet der Quadratmeter Bauland für Eigenheime am Wohnungsmarkt in München, dem gegenüber stehen Stuttgart mit 920 Euro und Wiesbaden mit 840 Euro. Im krassen Gegensatz hierzu steht der Saale-Orla-Kreis Thüringens mit lediglich 10 Euro pro bebaubaren Quadratmeter. Vor allem in Groß- und Universitätsstädten wäre bezahlbarer Wohnraum jedoch dringend benötigt, so sagt Matthias Waltersbacher. Der Wohnungsmarktexperte mahnt, dass steigende Baulandkosten dies natürlich verhinderten, und somit die Mobilisierung von mehr Bauland entscheidend sei, um eine Trendumkehr zu bewirken.

Handwerksbetriebe in Not: 3 Kernprobleme und Lösungswege
Die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage wird weiter steigen. Daher wird es bis zum Jahr 2030 für Handwerksbetriebe zunehmend schwerer. Die Gründe dafür sind drei