Die Markterschließung der seriellen Sanierungslösung Energiesprong ist einen bedeutenden Schritt in Richtung Etablierung vorangekommen. Wohnungswirtschaft und Bauwirtschaft einigen sich in einem Volume-Deal auf den Einsatz der seriellen Sanierung bei knapp 12.000 Wohneinheiten. Das aus den Niederlanden stammende Sanierungskonzept wurde bereits bei 5.000 Gebäuden erfolgreich eingesetzt und zeichnet sich durch digitale Prozesse sowie einen hohen Vorfertigungsgrad aus.
Das serielle Bauen, also die industrielle Vorfertigung von einzelnen Gebäudebestandteilen bis hin zu ganzen Funktionseinheiten in einer Fabrikumgebung mit anschließender Montage auf der Baustelle, findet nicht nur aufgrund des weiter steigenden Fachkräftemangels immer mehr Befürworter. Mit Energiesprong wurde vor kurzem auch eine neue Sanierungslösung vorgestellt, die ebenfalls auf einem seriellen Verfahren basiert. Dabei setzt das Sanierungsprinzip auf digitale Prozesse und einen hohen Vorfertigungsgrad.
Energiesprong kann sich im großen Stil in der Praxis beweisen
Durch den am Montag auf dem Energiewende-Kongress der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin bekannt gegebenen Volume-Deal steht die neue Sanierungslösung nun vor dem großen Durchbruch. 22 Wohnungsbauunternehmen stellen insgesamt 11.635 Wohnungen zur Verfügung, die in den nächsten vier Jahren mit der neuen Sanierungslösung saniert werden sollen. „Der Energiesprong Volume Deal ist ein wichtiges Signal für die Wohnungs- und Bauwirtschaft in Deutschland – zeigt er doch, dass die Energiewende sozialverträglich machbar ist“, freut sich Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. In Deutschland wird das Konzept vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert, vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen unterstützt und von der dena koordiniert.
Klimaschutz zu bezahlbaren Kosten
Die neue Energiesprong-Methode ist ein international ausgezeichneter und weltweit eingesetzter Prozess mit vorgefertigten Elementen. Mit diesem können Gebäude schnell und klimafreundlich zum Wohle der Mieter saniert werden. Klimaschutz zu bezahlbaren Kosten ist dann keine Zukunftsmusik mehr. Geeignet ist die serielle Sanierungslösung für Gebäude aus den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren mit einfacher Hülle. Rund 500.000 solcher Gebäude gibt es in Deutschland. Für unter Denkmalschutz stehene Gebäude kann das neue System allerdings nicht anwendet werden. Hier muss noch traditionell saniert werden.
Das Fachhandwerk wird für die Montage benötigt
Zu Beginn wird ein Gebäude mit einem 3D-Laserscan vermessen. Diese daraus gewonnenen Daten werden in die Planung übertragen. Die Fassadenelemente werden dann auf dieses Basis im Werk auf den Millimeter genau vorgefertigt. Nach Fertigstellung werden sie mit einem Tieflader zum Haus transportiert und brauchen auf der Baustelle nur noch montiert werden. Dafür sind Fachhandwerksbetriebe gefragt, die das Projekt baulich umsetzen können. Das ganze Verfahren spart Zeit, so dass die Bewohner des Hauses nur noch eine kürzere Baubelastung in Kauf nehmen müssen, als bisher. Dadurch wird gelichzeitig auch ein hoher Qualitätsstandard erreicht.
Gleichzeitig leistet das neue System auch ein enorm wichtiger Beitrag für die Energiewende. Denn bei der Sanierung wird auch die gesamte Anlagentechnik in einem vorgefertigten Energiemodul gruppiert. Ein klimafreundliches Sanieren wird ermöglicht, weil die Gebäude die Energie für Strom, Heizung und Warmwasser selbst produzieren können.